Einzelgänger = "Opfer" ??

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.835 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rifti.

  • Hallo an alle :)


    kurz zu mir : ich bin 17 jahre alt und bin derzeit schülerin in der 11ten klasse eines gymnasiums.


    leider habe ich dort keine wirklichen freunde, früher war ich mal mitglied in einer art clique, so 5te, 6te klasse, aber das ist schon ewig her.


    Ich fühle mich oft einfach als Opfer, mit dem niemand etwas zu tun haben will. Zurzeit bin ich auch in Psychotherapie, ursprünglich aber wegen etwas ganz anderem ( Leide seit Kleinkindalter an Angst vor dem Erbrechen.) Ich denke jeden Tag : Heute ändert sich etwas. Ab heute bist du nicht mehr allein. Jeden Tag träume ich irgendwie davon, wie es wäre, mit anderen reden zu können und entspannt zu sein. Natürlich unterhalte ich mich in der Schule mit anderen, aber da ich in meiner Freizeit nur zu Hause bin , dort lese ich, lerne, backe plätzchen etc. , gibt es nichts , worüber ich mit anderen reden kann. Irgendwie bricht das Eis nie. Ich denke, dass ich anderen zur Last falle. Wenn ich mich mit meiner Banknachbarin unterhalte, denk ich mir, ach , die hält mich doch eh für verrückt, hat schon ihre eigenen freunde etc. Irgendwie schäm ich mich dafür. Ich meine, ich bin modisch angezogen, sehe eigentlich ganz normal aus, schminke mich, und habe eigentlich auch ähnliche interessen. Wenn ich allein zum Shoppen gehe, habe ich immer Panik, bekannte zu treffen...eigentlich hätte ich gern jemanden zum Plaudern, aber ich denke mir, wenn er / sie mich so allein sieht, denkt er / sie, ich hätte keine freunde. und erzählt es überall, und schon bin ich wieder das opfer. Ich weiß oft nicht, wie ich mich wehren soll. Gemobbt in dem Sinne werd ich nicht, ich lache halt selten... in letzter zeit versuche ich, mich mehr zu öffnen...


    Manchmal frag ich mich auch, ob ich denn eine Einzelgängerin bin. Weil ich in Anwesenheit anderer so blockiert bin. Weil ich vor Nähe oft zurückschrecke, irgendwie unfreiwillig, und andere damit irritiere. Ich beobachte mich ständig selbst. Spreche in meine Digitalkamera das, was ich eigentlich anderen sagen sollte denke mir, woran liegt das alles bloß. Irgendwie schäme ich mich sogar vor dem lehrern ...


    Ich kann halt oft nicht unterscheiden, ob ich verarscht werde oder nicht. Im Nachhinein sagt mir dann häufig irgendjemand, dass ich mich dohc nicht immer so verarschen lassen soll. Irgendwie komm ich mir vor wie ein egoistischer Vollidiot ohne social skills.

  • Ich erkenne in dir einige Sachen die bei mir genauso sind. Nur mit dem Unterschied das ich ein Jahr älter bin, naja demnächst 2 ^^


    Ich hatte bis zur achten Klasse nie Probleme mit anderen, auch noch nie gemobbt geworden. Ich weiß nicht was, aber irgendetwas das ich nicht erklären kann, hat mich verändert. Ich Persöhnlich assoziere das manchmal mit meiner Schullaufbahn. Erst Realschule dann im Laufe der Zeit ingsgesamt 3 mal sitzengeblieben und runter auf die Haupt (9Klasse) Ich verlinke mal meine kleine Geschichte hier ;) Sonst muss ich nochmal nen Roman schreiben ^^Klick mich : )


    Meiner Meinung sind Einzelgänger oder introvertierte Personen keine Opfer. Ich würde bei "unserem Fall" eher sagen, wir schießen uns teilweise selbst ab. Wir werden nicht gemobbt, hätten Chancen Kontakte zu knüpfen aber ergreifen sie nicht oder können es einfach nicht. Also offen auf Fremde Personen zugehen, und mit denen Reden als ob die sie Jahrelang kennen würden. Und aufgrund dessen, bilden wir uns ein, es liegt an uns, wir sind nicht normal etc. Aber was ist Normal? Ist es normal 100 Leute nur oberflächlich zu kennen und sich auf Partys die Birne wegzubechern? Oder ist es jemand der lieber alleine ist, sich viele Gedanken macht und höchstens eine Hand voller Freunde/innen hat, auf die er sich aber blind verlassen kann und umgekehrt? Es gibt kein Normal, kein richtig oder falsch. Ich hab mich damit schon länger "abgefunden", sagen wir besser akzeptiert, abgefunden klingt so negativ was es aber keineswegs ist. Nimm dir mal kurz ein paar Minuten und geh in dich, und denke mal darüber nach, ob die glücklich alleine bist oder nicht. Und wenn nicht: Warum? Weil andere sagen es wäre unnormal alleine zu sein oder nicht gerne oder oft unter Menschen. Oder aus eigenem Willen? Zwäng dich auf keinen Fall in das enge gesellschaftliche Kleid hinein. Du würdest dich selbst verleugnen. Sei kein Mitläufer, sondern du selbst. Das mit der Definiton "Normalität" ist eher von dem Fakt bestimmt, das ca. 70%+ aller Menschen Extravertiert veranlagt sind. Also der größte Teil. Was das zur Folge hat, brauch ich dir sicherlich nicht zu erklären. Solche Menschen, also introvertierte oder Einzelgänger, sind die Minderheit und deshalb fremd, anders, nach ihrer Definiton eben nicht normal.


    Erstmal ist es wichtig für uns zu wissen wie du dich selbst einschätzen würdest. Ich hab dazu ein paar interessante Links. Die sind natürlich nur ein Leitfaden ;)


    http://www.ganzheitscoaching.at/Introvertierte.htm
    http://www.neuropool.com/beric…rheit-introvertierte.html


    Wenn vieles davon auf dich zutrifft bist du wahrscheinlich introveriert. Das heißt aber auf keinen Fall das du deshalb automatisch schüchtern oder eine Einzelgängerin bist. Es kann, muss aber nicht. ;)

  • Ich war immer eine Einzelgängerin, aber nie Opfer.
    Ich bin aber nicht so Hardcore das ich nie was mit anderen mache. Sylvester bin ich schon wieder gebucht, Party bei einer Kollegin, oder mit einer Kollegin? Habe ich schon wieder vergessen. :) Wirds mir schon noch sagen.
    Opfer ist man nur wenn man sich dazu machen lässt, sowas passiert mir nicht. Früher in der Schule war ich auch nicht anders, keine Probleme. Bei der Arbeit gibt es erst recht keine, wissen alle das ich Einzelgängerin bin. :D
    Neue lernen es schnell. :D

  • Wenn dir die Gesprächsthemen fehlen, bist du vielleicht nicht so oberflächlich wie dein Umfeld. Oder Interessensgebiete kreuzen sich nicht. Oder du bist wie ich eher wortkarg! (Ich schreibe zwar viel Blödsinn, aber den spreche ich ja nicht aus! :D )
    Vielleicht hilft dir auch schon ein wenig Kommunikation hier im Forum. (Oder in einem Forum welches Interessen von dir widerspiegelt. Du liest gerne. www.buechereule.de )
    Schreiben ist entspannender als direkter Kontakt. Du könntest dadurch deine 'Social Skills' ein wenig trainieren.


    Ich denke, dass ich anderen zur Last falle.


    Da schwingt ja schon Schwermut mit! So darfst du nicht denken. Das ist grundverkehrt! Eher ist das so, daß stille Menschen nicht groß wahrgenommen werden. Durchgeschleift wirst du in deinem 'Zwangsumfeld' nicht. Du wurdest in eine Klasse gesteckt und mußt dich mit den Menschen um dich arrangieren, bist Teil davon. Und deine Angst alleine irgendwo gesehen zu werden, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Selbst wenn jemand über dich tratschen sollte (rein hypothetisch), was kümmert es dich? Das liegt nicht in deiner Hand, du kannst es nicht ändern, sich darüber zu ärgern wäre töricht. Damit ziehst du dich nur runter.


    Und ein Vollidiot bist du ganz sicher nicht! Du denkst nur zuviel! ^^


    Ansonsten hat Relinquished schon alles gesagt! Guter Beitrag übrigens! :)

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