Zum Einzelgänger gemacht worden?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Leon-Mcloud.

  • Moin zusammen :)


    Ich habe mir lange überlegt wie ich eröffnen bzw. das aufschreiben soll, aber habe evtl das passende gefunden :) Wird ein langer erster Post und hoffe der ist
    hier richtig....was um diese Uhrzeit zusätzlich noch zu bezweifeln ist :D


    Ich schätze mich als Einzelgänger, mit einem Hauch Authismus ein und möchte mal euren Rat bzw. Eindruck erfahren.


    Zum Anfang, es fing schon im Kindergarten an, war nach einer langen Zeit der Viralen-Meningitis im KH und musste danach erstmal wieder lernen wie man sitzt.
    Dadurch habe ich halt immer mehr zugenommen und war schon seit ich denken kann ziemlich Rund. Wurde oft geschlagen, ging weinend unter die Brücke oder
    holte meinen Vater, von sonstigen hänseleien rede ich mal nicht. War DER Aussenseiter schlechthin.


    Das zog sich dann in der Schule so weiter. Durch einen Kumpel der ins Karate ging hab ich auch damit angefangen als ich 8 Jahre war. Die meisten wussten nix,
    aber auch nur am Anfang. Bis dann rumposaunt wurde das so ein kleiner dicker, runder Junge da sowieso nix reissen wird und lieber aufhören soll. Aus iergendeinem Grund
    habe ich aber weitergemacht, so schlimm die Häme auch waren.


    Im Teenager Alter hab ich 2-3x versucht bei einer Frau zu landen, was immer mit Klassengelächter und runtermachen belohnt wurde und verlor das Interesse daran. Zum Glück
    hatte ich mein Karate und paar gute Freunde und Gefährten des Vereines die ich Heute noch habe.
    Mein Vater sagte oft "Als ich in dem Alter war rannte ich den Mädels hinterher und habe nicht (so oft am PC gehangen, mit Freunden rumgehangen,etc).


    Während der Oberstufe, also letzten 3 Schuljare, wurde es dann weniger. Wobei ich da auch nur 1 Klassenkameraden als guten Freund zählte, wurde auch öfter eingeladen mit
    den anderen der Klasse was zu machen aber war da nie von Interesse für mich. War lieber alleine vorm Compi oder ging 2-3x ins Karate als mit denen was zu machen. Glaube so
    Anfangs oder Mitte der 20er Jahre hab ich das letztemal versucht bei ner Frau zu landen. Wurde aber öfter gesagt das sie aus Mitleid oder Langeweile mit mir was gemacht haben.
    Solle aufhören mich zu melden weil ihre Berufsschulklassen schon immens am lachen sei.


    Ich habe sehr gute Freunde die mich, nach der OP vor 2 Jahren, prima unterstützt haben mit Einkaufen gehen und einiges mehr. Denen macht es iwie nix aus wenn ich nur alle
    2-3 Monate mal mit ihnen was mache, selbst mit den besten Freunden/Freundinen. Was aber für mich schon iwie ein Pflichtprogramm ist.... 8| Auch meine Nachbarn, die ich kaum sehe
    haben mich am Silvester auf nen Glas Sekt eingeladen und die anderen einen Kuchen gebacken und wären auch Einkaufen gegangen, was aber nicht nötig war :)
    Die Leute meines, nach dem Umzug, neuen Vereines vermissten mich auch während der OP und Rehazeit und ja ich mache immernoch Karate und das nun seit 25 Jahren ^^ Ich scheine nicht schlecht
    bei den Leuten anzukommen.



    Trotzdem führte alles in allem schlussendlich dazu dass ich bis Heute, bin nun 33 Jahre, als Single durch die Welt laufe. Selbst eindeutige Angebote, z.B. die Nähe suchen, Berührungen oder die Frage ob
    ich ne Freundin hätte, lehne ich einfach ab weil ich daran 0 Interesse habe. Wenn nen Typ auf ne Frau steht sehe ich bei anderen das sofort, aber bei mir selber iwie garnicht. Kann allerdings auch davon
    kommen weil es mich nicht im geringsten interessiert.? oder bin ich da doch Authist? Wenn ich mich mit ner Frau treffe und nach der letzten oder längsten Bez. gefragt wird und ich sage hatte noch keine,
    ist das Interesse sowieso schon gleich weg und man findet es krank oder muss sich rechtfertigen. Worauf ich ehrlich gesagt auch keine Lust mehr habe.


    Habe da ne Freundin, die war vor 2 Woche mit jmd auf 1 oder 2 Dates. Es war ein super Typ sagte sie, trotzdem wurde es iwie nix und sie wollte keine Dates mehr,keine Zeit,kein bock etc.
    1 Woche später datet sie doch wieder jmd und fand das 1. Date einfach super und nach dem 2ten sind sie zusammen.....für mich einfach unverständlich. Andere die ich kenne machen fast schon einen fliegenden
    Wechsel. Sprich Heute mit dem Freund schluss und ihr nächster macht dann 1 oder 2 Wochen später mit seiner wegen ihr schluss. Bei denen klappen diese Abmachungen, bei mir nichtmal wenn mir eine Frau sagt:
    "Ja wir sehen uns bald wieder", "War sehr schön und nächstesmal richte ich mir mehr Zeit ein", "Bist ein toller Mann und ist alles gut zwischen uns",etc. Im Normalfall sehe ich die niewieder und wenn ich mich nicht
    melde höre ich auch nixmehr von ihnen. Geben immer zuviel Stress und so an, aber im Facebook am rumdümpeln sind se.


    Mir wurde immer gesagt, es macht einfach Bummm und man ist "verliebt (Finde dieses Wort so Absurd das ichs kaum schreiben kann)" aber: Weder hatte ich bisher bei einer Frau den ersten WoW-Effekt noch jemals mein Herz an eine verloren.
    Meiner Ansicht nach macht es nicht einfach Bummm wenn man nicht will, also ich zumindest kann das Steuern.Auch fällt es mir immer schwerer mit Leuten in Kontakt zu gehen. Zum einen weil es viele Suizide in meinem Umfeld gab,
    zum anderen weil Heute viele nurnoch oberflächlich sind oder lieber mit jmd zusammen als alleine sind.
    Grund 3 ist das viele auch meine Gedankengänge und Herleitungen nicht verstehen können, selbst wenn man sie noch so logisch erklärt....viel weiter als ihr Tellerand der Schule-Job-Geld können sie einfach nicht schauen.
    Grund 4 ich muss mich oft schon "rechtfertigen" warum ich so Lebe wie ich lebe, warum ich mich so entscheide wie ichs gemacht habe, wie ich Fähig bin alleine iwo in den Urlaub zu gehen was sie nie könnten,etc. und dafür ist mir die Energie und Zeit einfach zu schade.


    Warum ich auch auf nen Hauch Authismus tippe ist folgender, während z.B. Frauen nach 2 Monate nichtmehr wissen wer ich bin, weiss ich es noch Jahrelang. Trotz der Meningitis, bei der mir 1% Überlebenschance als geistig
    behinderter zugestanden wurde, ist meine Erinnerungs und Intelligenzleistung bzw. wie ich Dinge sehe einfach enorm. Kann auch durchs Karate kommen, aber meine Bereitschaft im Alltag und meine Wahrnehmung sind auch
    höher als bei anderen. Ich kriege oft Dinge mit, die andere nichtmal bemerken das ich diese mitbekommen habe. Jahre später sind die immernoch erstaunt das ich es noch so genau weiss.


    Bei Frauen hingegen sehe ich, wie oben schon erwähnt, diese subtilen Zeichen einfach garnicht. Kanns mir auch nicht vorstellen mein Glück bzw glücklich sein von jmd anderen so Abhängig zu machen. Dann jeden Tag sehen
    müssen, ja wäre für mich ein müssen, wäre mir zuviel. Andere sagen das es doch das schönste am Tag ist den Freund/Freundin jeden Abend zu sehen und am Wochenende bei sich zu haben.... Für mich wäre das einfach zuviel.
    Schlafen wenn jmd bei mir ist? No Way, da schlafe ich einfach nicht ein und wenn dann nur sehr sehr kurz weils mir einfach unangenehm ist.


    Bevors aber endlos wird cutte ich hier 8o :D



    Also was denkt ihr, liege ich mit der Einschätzung des Einzelgängers mit nem Schuss Authismus richtig?



    Gruss Leon

  • Keine Ahnung ob das Authismus ist, mir geht das aber ungefähr genauso.
    Mit Leuten irgendwas machen wollte ich nie, schon als Kind nicht.
    Mir reichte es zuhause zu sitzen, zu lesen, fernsehen und Kinder fand ich immer nervig, auch als ich selber noch eins war.
    Mit 15 oder 16 habe ich mich nicht wie andere Typen für Mädchen interessiert, mehr für mein Moped, Elektrische Modellbahnen, Fernsehen und Lesen.
    So ging das ewig weiter, erste Mal Sex da war ich 24. Und auch da hat es mich nicht interessiert, die Tussi mit der ich den einen Abend unterwegs war wollte das so.
    Hat mich nicht nachhaltig beeindruckt. :sleeping:
    Danach kamen noch einige, die letzte war am angenehmsten. Konnte besser kochen als ich und das will was heissen, die hat mich beeindruckt.
    Sah auch noch klasse aus, steigt man im Ranking in der Nachbarschaft.
    Beendet habe ich das ganz dann mit etwas über 32 Jahren, jetzt bin ich 23 Jahre solo ohne jedweden Kontakt zu irgendwem und es geht mir gut.
    Und die Frauen in den etwa 7 Jahren wo ich das probiert habe waren nur Wochenendbeziehungen. Also auf keinen Fall zusammen wohnen, höchstens mal im Urlaub etwas länger zusammen.
    Also meist bei mir, aber das langweilte mich. Bei denen ging das nicht, da war immer Betrieb. Dauernd klingelt es an der Tür, irgendwelche Freundinnen kommen, dauernd klingelt das Telefon.
    Bei mir ist nichts, es klingelt nirgends irgendwas.
    Aber ich wollte eben von Kindheit an nichts mit anderen Leuten zu tun haben, im zarten Alter von 5 oder 6 Jahren war ich froh wenn ich alleine zuhause war, keine Mutter da, keine Oma da, kein Bruder da.
    Dann habe ich mich wohlgefühlt, war ja nicht oft.
    Also ich weiß nicht ob es bei Dir Authismus ist, bei mir ist genervt sein wenn nicht alleine. Ich bin gerne alleine und habe das nie in Zweifel gezogen.
    Als ich 4 Jahre freiwillig zur Bundeswehr ging habe ich das auch nochmal sehr deutlich gemerkt, man mußte zumindest in den 3 Monaten Grundausbildung in der Kaserne schlafen, mit 3 anderen in einem Zimmer. Das war die Hölle aber total.
    Nach der Grundausbildung war ich heimatnah stationiert, 51 km zu fahren, bin jeden Abend wenn keine Dienste anstanden nach Hause gefahren. 30 Minuten über die Autobahn und wieder in Freiheit und Einsamkeit.
    So ist das eben in meinem Leben, ich arbeite jetzt auch schon 21 Jahre in Dauernachtschicht, die ersten 7 Jahre zu zweit, jetzt 14 Jahre alleine. Das ist ideal für mich, da fühle ich mich jetzt sehr wohl. Davor habe ich LKW und Kran gefahren, immer alleine eben. :)
    Zu zweit war auch nichts.
    Ich kann nur alleine gut sein, egal ob an Arbeit oder Privat, teamfähig bin ich nicht und will das auch nicht.
    Mir ist auch egal ob das Authismus ist oder Arschloch sein, ich bin beides gerne. ;)

  • Das ganze Autismus-Spektrum kommt in seinen Definitionen offenbar nie ohne den Begriff Störung aus. Meine Frage ist: wenn ein Mensch in der (eigenen, abgegrenzten) Welt in der er lebt, mit dem was er tut gut zurecht kommt und sich dabei auch noch wohl fühlt, außerdem nicht allzu große Probleme mit dem Überleben in dieser ach so sozial orientierten Gesellschaft hat (damit meine ich z.B. die Fähigkeit einen Job auszuüben und sich selbst versorgen zu können), es jedoch vorzieht seine (Lebens-)Zeit bevorzugt allein und ohne Partner (für wasauchimmer) zu verbringen...warum sollte in solchen Fällen über fehlentwickelte Persönlichkeit oder soziale Desorientierung herumspekuliert werden?
    Wer nicht unter seiner Lebensweise bzw Lebenseinstellung leidet und auch überhaupt nichts vermisst, der hat doch wohl alle Zutaten beisammen, ein entspannter und zufriedener Mensch zu sein. Das ist meiner Meinung nach alles was zählt, und so sind irgendwelche sogenannten Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen völlig zweitrangig :thumbup:

  • Das wichtigste überhaupt ist doch, daß man zufrieden und mit sich selbst im reinen ist. Lass die anderen reden und hinter Deinem Rücken tuscheln, Scheiß drauf, es ist Dein Leben. Wenn ich alleine reise, werd ich auch oft mitleidig angeglotzt, gucke ich zurück gehen die Blicke der anderen nach unten.
    Ob das autistische Züge sind, nur weil Du Dir Einzelheiten merken kannst, die Jahre zurückliegen, keine Ahnung. Da gibt's ja diese Autisten mit diesen phantastischen Gedächtnisleistungen, so wie Kim Peek. An der Meningitis lag das aber bestimmt nicht. Da hast Du großes Glück gehabt, die überhaupt zu überleben, ohne einen geistigen Schaden davongetragen zu haben. Ich kenne da einige und glaub mir, bei denen geht nichts mehr ohne Hilfe anderer.
    Autismus hin oder her, Du bist wer Du bist und wie Du bist.

  • Wenn man sich mal die Welt anschaut, dann muss normal eine Störung sein.
    Ich bin letztlich nicht nur Einzelgänger sondern auch Aussteiger geworden.
    Hab mir die Dinge stark vereinfacht.
    Nicht ich muss mich anpassen, andere dürfen sich anpassen oder lassen es eben bleiben.
    Wenn nicht, dann halt nicht.
    Ich kann damit leben.


    Man sollte sich einfach von den Dingen trennen die einem nicht gut tun.
    Subtile zeichen... da bevorzuge ich doch lieber einen Computer.
    Bei meiner letzten Beziehung, lang ists her, war das eine Katastrophe.
    Es geht immer bei irgendwelchen belanglosen Kleinigkeiten los.
    Da wundert man sich nicht mehr, warum es so viele Kriege gibt, wenn Menschen schon bei Kleinigkeiten ausrasten. :D


    Ach so, was das Vergessen anbelangt.
    Das kann man lernen, einfach immer weg schieben was man nicht haben will. Irgendwann klappt das, wenn man es nur lange genug versucht. Der erstrebenswerteste Zustand ist nur im Augenblick zu leben.

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