Heimwerker sterben aus

Also hier im Ort sind schon einige Baumärkte "gestorben" und wurden dichtgemacht. Eine Zeitlang waren aber auch zu viele.

Ich kann es schon nachvollziehen, dass viele keinen Bock drauf haben, großartig handwerklich tätig zu sein, ich hätte auch keine Lust dazu.

Interessant ist das doch eher für welche, die ein eigenes Haus haben, die sind schon genötigt, selber Hand anzulegen.

Ach jeder setzt da seine eigenen Prioritäten, wer einen Handwerkerfachmarkt hat, vielleicht sogar mehrer in der Nähe, warum nicht.

Der Rest fährt in den Baumarkt oder bestellt was er braucht im Internet.

Das Internet dürfte der größte Baumarkt sein, mittlerweile.

Das Kunden ausbleiben oder älter werden, ist sehr normal. Die Gesellschaft wird im ganzen älter.

Die Jugendlichen machen nichts selber, die können nur an ihrem Handy rumreiben. Handyoten eben.

Dazu kommt natürlich noch, ist überhaupt Talent zum Selbermachen da?

Das kommt ja auch nicht von irgendwo, irgendwer muß es ihnen ja zeigen.

Da heute vaterlos zu sein normal ist, wer soll es ihnen beibringen?

Bei mir war das genauso, nur mit Frauen aufgewachsen, woher soll da was kommen?

Ich habe erst in der Lehre irgendwas mit Werkzeug gemacht, auch da hat es mich nicht wirklich interessiert.

Werkunterricht in der Schule war auch nur Mist, irgendwelche Laubsägearbeiten und irgendwas zusammen kleben.

Werkzeug in größerer Menge lohnt eigentlich nur wenn man ein eigenes Haus hat. Ich bin locker 50 Jahre nur mit Hammer und Schraubendreher ausgekommen, hatte nichtmal eine eigene Bohrmaschine.

Mittlerweile habe ich das, nen Akkuschrauber 2x, Bohrmaschine, Flex, , Handkreissäge, Reciprosäge, Schleifgeräte, jede Menge Zangen, Schnell und Langsamspannklemmen, Maßbänder in 2, 3, 5, 25m und Zollstöcke, elektronische Entfernungsmesser usw.

Brauch ich das? 100% Nein, mir würde immer noch ein Hammer und eine Zange und ein Schraubendreher reichen.

Wer baut denn in einer Mietwohnung groß was um, wenn es denn überhaupt möglich und erlaubt ist?

Wo sollen die Leute in einer Mietwohnung größere Mengen Werkzeug lagern, oder gar eine Werkstatt einrichten?

Bei den Mieten? Dazu kommt Lärmbelästigung, Dreck, alles nicht so gut.

Ob die Kunden nun alle älter geworden sind, keine Ahnung.

Hier ist es jedenfalls immer voll im Baumarkt. Haben nur einen, Handwerkerfachmarkt keine Ahnung, klingt teuer.

Ich bin ja auch kein richtiger Heimwerker, Hammer habe ich, Zangen, Schraubenzieher, Ratschen, Bohrmaschine und eine Schleifmaschine, Akkuschrauber auch.

Paar Dübel, Schrauben für Wand und Holz, mehr nicht.

Aber mehr brauche ich nicht, was soll ich mit einem Haufen Werkzeug?

Wasserhahn tropft, ob ich den selber wechsel? Glaube nicht, ist mir zu riskant irgendwie.

Da rufe ich den Vermieter an, seine Sache.Wenn es bei mir schief geht und ein Wasserschaden entsteht, dann habe ich das Problem. So ist es Vermietersache.

Zahle ja genug Miete, einen Wandschrank aufhängen, habe ich noch nicht gemacht. Regal zusammen gebaut schon. Das Regal habe ich dann an der Wand befestigt, ging auch.

Also was ich mir zutraue schon, gelernt habe ich ja nichts davon. Als Kind hatte ich auch nichts mit Werkzeugen zu tun. Klar mal einen Hammer oder eine Kneifzange um die krummen Nägel die ich reingeschlagen habe wieder raus zu ziehen.

Irgendwelche handwerklichen Fähigkeiten habe ich so nicht.

Wüßte auch nicht was ich mir zusammen bauen sollte.