Versagen der Kommunikation

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  • Guten Morgen,


    ich muss mal hier ein Thema ansprechen, mit welchem ich eigentlich seit längerem zu kämpfen habe.

    Es betrifft die gute alte Kommunikation.


    Irgendwie ist mir da das Handling völlig abhanden gekommen oder ich habe das Handwerkszeug dazu verlernt.

    Es kann natürlich auch sein, dass ich Menschen anziehe (wenn ich sie denn mal anziehe

    oder zumindest mehr Kontakt zulasse), die aufgrund von Selbstschutz oder eigenem Problemhaushalt

    und viel Projektion wirklich schwierige Gesprächspartner sind.

    Aber ich erlebte das auch oder vor allem in Beziehungen, wenn ich denn mal eine führte.


    Konkreter: Ich laufe durch die Welt und fühle mich desöfteren komplett missverstanden.
    Treffe auf Menschen, die mir vorhalten, ich solle nicht soviel interpretieren und nachdenken,

    machen aber selbiges ständig. Ständig knirscht es in der Kommunkation.

    ich habe das Gefühl des Aneckens, Missverstandenwerdens, es folgen umständliche Wendungen

    in Gesprächsverlaufen, lauernde Stimmungen usw.

    Die Meinung des Gegenübers wird platziert und oftmals als universal dargestellt.

    Es gibt kaum Versöhnliches für Gesagtes. Und mir geht es dabei wirklich nicht um Bestätigung meines Gesagten.

    Das brauche ich nicht. Aber zumindest nicht so ein Schwarz-Weiß-Geblaffe.
    Das macht mich geradezu krank.


    Natürlich reflektiere ich oft das Gesagte und kam auch oft zu dem Schluss,

    dass ich mich vielleicht zu wischiwaschi ausdrücke, umständlich, unkonkrekt...all das.

    Den Schuh ziehe ich mir sicherlich manchmal an.
    Dennoch bin ich um Aufklärung bemüht, will es dann verstehen können, auflösen.

    Da habe ich aber oft das Gefühl, dass andere Menschen da garnicht daran so interessiert sind.
    Vielmehr verweilen sie gerne in den schlimmen Stimmungen und Zuständen,

    in Ungesagtem oder sich zuspitzenden Diskussionen, halten das aus, fahren noch mehr auf

    oder verweigern dann gar die Kommunikation, wenn man ihnen nicht nach dem Mund spricht,

    obwohl ich das schon in Harmonie versuche.


    Was auch eine große Rolle spielt, ist die einem allseits begegnende passive Aggressivität,

    mit der ich überhaupt nicht zurecht komme. Sie hinterlässt bei mir ein chronisch schlechtes Gefühl,

    ein Bauchgefühl, das ich mitschleppe und die einem ganze Tage versauen kann.


    Ich weiß garnicht mehr wie ich mit schützen kann. Insgesamt.

    Es ist wie ein Gefühl des immer transparenter (also sich auflösen) Werdens. Stiller.

    Vor allem aber eins: Angreifbar.

    Es fällt mir schwer Argumente zu platzieren. Akzeptiert zu werden.

    Ich gehe gefühlt aus vielen Themen und Themenbereichen mit so einem niedergeschlagenen,

    verlorenen Gefühl heraus. Fast müde. So ein Gefühl, dass ich so garnicht in irgendeiner Form

    einen Platz gefunden habe, den ich garnicht mal unbedingt verteidigen will,

    sondern der sich einfach nur mal ein bisschen beruhigter gut anfühlt und auch angenommen wird.


    Vielleicht ist es auch einfach gerade die Zeit, die so ermüdet, im übertragenen Sinn.

    Danke fürs Lesen.

  • So etwas kenne ich dies Gefühl auch.

    Allerdings ist es für mich nicht so bedrückend.

    Ich nehme mir das nicht sehr zu Herzen, ich sage was ich denke, meine und damit ist gut.

    An der Arbeit bin ich eher selten falsch verstanden, es ist aber auch nur ein kleiner Kreis mit dem ich sprechen muss.

    Die kennen mich und meine Eigenarten und es klappt.

    Ich kenne ja auch deren Eigenarten.

    Privat rede ich nicht mit sehr vielen Leuten, ich bin ja Einzelgänger.

    Aber da kommt es manchmal vor, man wird nicht richtig verstanden.

    Kommt mir vor als wäre es Absicht, da werde ich dann auch etwas aggressiv. Nicht körperlich, aber ich kann schon anders. :)

    Aber ich denke da auch nicht länger drüber nach.

  • Ich rede nur dienstlich, privat überhaupt nicht.

    Dienstliche Gespräche laufen nach Mustern, einmal bin ich derjenige der die Ansagen macht, Gegenüber hört zu und führt aus.

    Das andere Mal ist Gespräch mit meinen Vorgesetzten, die sagen an, ich führe aus.

    Sonst gibt es nichts.

    Erster Fall, egal was Gegenüber davon hält oder denkt, ich bin derjenige der die Ansagen macht.

    Zweiter Fall, egal was ich denke, ich führe aus.

    In beiden Fällen gibt es keine Diskussion, Stilfragen schon gar nicht.

  • Also was mir beim Lesen deines Postings sofort aufgefallen ist: Du schreibst sehr lang, sehr ausführlich und - zumindest ist es bei mir so - ist das für mich sehr ermüdend und nach kurzer Zeit nervt es mich, wenn jemand so umständlich schreibt. Ich mag auch keine Menschen, die mich in der Realität vollquatschen oder am Telefon kein Ende finden. Da bin ich schnell genervt und suche das Weite. Vielleicht geht es nur mir so. Aber vielleicht solltest du einmal versuchen, dich auf das Wesentliche zu beschränken.

    Zum anderen scheinst du sehr bemüht zu sein, bei anderen gut anzukommen und nimmst es dir zu sehr zu Herzen, wenn das nicht funktioniert. Man KANN und muss nicht mit jedem auskommen, und wenn es mit dem anderen nicht passt, dann ist das kein Weltuntergang, schließlich ist man nicht verpflichtet, irgendwelche Kontakte zu haben. Ich rede möglichst nur mit Leuten, die ich verstehe und die mich verstehen., wir quasi auf einer Wellenlänge liegen. Alles andere interessiert mich nicht, und wenn mich jemand nicht mag, ist das völlig o.k., ich mag ja auch nicht alle Menschen, und bei denen ist es mir dann herzlich egal, was die von mir denken.

    Ich weiß nicht, ,ob ich dir mit meiner Antwort weiterhelfen konnte, aber das ist meine Meinung.