Beiträge von cheekbiter

    Ich bin zwar introvertiert, aber nicht schüchtern. Daher habe ich auch kein Problem bei Bewerbungsgesprächen. Was mir allerdings schwerfällt ist Smalltalk, was leider auch zu meinem Beruf gehört. Nach sechs Jahren hab ich den Dreh raus und einige Floskeln auf Lager, die ich in den richtigen Momenten anzuwenden weiß. Anfangs war das jedoch schon ein Problem, weil ich generell nichts mit Smalltalk anfangen kann. Ich rede halt dann, wenn ich was zu sagen habe.

    @ Sunny Das hat etwa 1 1/2 Jahre gedauert, bis die Angst ganz weg war. Es ist ein Prozess und das geht nicht von heute auf morgen.


    Meine Mutter und mein Bruder können auch nicht an der Kasse stehen, die werden regelrecht hysterisch. Sie sind auch allgemein sehr unruhig und nervös. Zum Glück bin ich da anders, ich kann stundenlang an der Kasse stehen und vor mich hin träumen.

    Als es das erste mal wieder hoch kam, schob ich grad einen Einkaufswagen. Ich wusste sofort, dass es wieder losgehen würde, also hab ich dagegen angekämpft und mir immer wieder gesagt, dass es nur ein Gefühl ist, diese Angst und, dass sie vollkommen unbegründet, ja geradezu lächerlich ist. Das wissen darüber hat mich stärker gemacht und so konnte ich die Angst besiegen.


    Das habe ich dann jedesmal gemacht. Als ich meine Ausbildung begann und die erste Stunde im Klassenzimmer saß, war es auch wieder so weit. Die Lehrerin sagte, dass wir während des Unterrichts nicht zur Toilette dürfen und ich wusste noch nicht mal wo die Toiletten überhaupt waren, was mich dann noch mehr beunruhigte. Ich hab mich dann einmal richtig gestreckt und versucht mich einfach zu entspanne, obwohl ich in der ersten Bank direkt vor der Lehrerin saß. Aber das war mir egal.Jedenfalls hat das funktinoiert und ich bin wieder ruhig geworden.
    Sollte man überigens zwischendurch immer wieder mal machen, ist gesund :)
    So hab ich für jede Situation eine Methode gefunden, die Angst kleinzuhalten. Und irgendwann ist sie einfach nicht mehr gekommen.

    Ich hatte vor etwa zehn Jahren eine Angst-und Panikstörung, die sich wohl aus einer Depression heraus entwickelte. Damals hatte ich keine Perspektive und einen Job, den ich hasste. Als es unerträglich wurde und ich nur noch zur Arbeit und zum Einkaufen gehen konnte und selbst diese zehn Minuten beim täglichen Einkauf mich völlig entkräftigten, ging ich zum Arzt.


    Ich hatte immer Panik, dass plötzlich meine Periode einsetzt, ich die Kontrolle über meine Blase verliere, oder mich in der Öffentlichkeit übergeben muss. Typische Sozialphobie eben, mit der Furcht, sich öffentlich zu blamieren.
    Deshalb musste überall wo ich mich länger aufhielt, eine Toilette in der Nähe sein.


    Ich habe damals Paroxetin bekommen, was sofort half. Danach holte ich meinen Abschluss nach und begann eine Ausbildung. Das alles hat mich ziemlich stark gemacht, weil ich germekt habe, dass ich etwas auf dem Kasten habe und eben nicht nur zum Putzen tauge.


    Die Medikamente hab ich nach einigen Monaten wieder abgesetzt. Im Beipackzettel stand, dass die Symptome nach etwa einem halben Jahr wieder kommen, was auch der Fall war. Nur habe ich gelernt, die Angst abzuwürgen, bevor sie wieder die Oberhand gewann.
    Ohne Medikamente hätte ich das sicher nicht geschafft. Heute kann ich mich selbstbewusst in Menschenmengen bewegen. Ich kann nur jedem raten sich Hilfe zu holen, weil es schade wäre, in ständiger Panik leben zu müssen, nur wegen einer Fehlschaltung im Gehirn, die man (meist) sehr gut behandeln kann.

    Ja, vor allem, weil es endgültig ist. Ich denke, ich wollte ihn wieder kontaktieren, sonst hätt ich seinen Namen nicht gegoogelt. All die Jahre, in denen wir getrennt waren, war er trotzdem irgendwie immer in meinem Kopf - es war gut zu wissen, dass es ihn irgendwo da draußen gibt, auch wenn das bescheuert klingt. Dann von seinem Tod zu lesen, war der reinste Horror. Ich frage mich die ganze Zeit, ob nicht er der eine gewesen ist und ich meine Chance einfach verspielt habe.


    Leider sind meine Ansprüche seit ihm enorm gestiegen, also noch mehr als das Alter mit sich bringt. Aber ja, du hast recht, ist wohl so mit den Ansprüchen und dem Älterwerden. Finde auch, dass die Ansprüche steigen, je länger man allein ist, wobei das ja eigentlich anders sein sollte.

    Ich war zuletzt vor sieben Jahren verliebt. Als ich vor nem Jahr erfuhr, dass er sich erschossen hat, ist meine Welt zusammengebrochen, nage immer noch dran, obwohl ich damals schluss gemacht habe. Seit einem Jahr date ich jetzt wieder regelmäßig, aber keiner ist natürlich gut genug und ich kann nicht damit aufhören jeden mit ihm zu vergleichen. Verlieben, nein, hab ich aufgegeben. Zerstreuung und Ablenkung, ja.