Beiträge von einzelgäng0r

    Mir gefällt die Freiheit am besten. Man kann jederzeit machen was man will. Wenn man mit anderen zusammen ist, kann man nicht einfach das machen wozu man Lust hat, man muss sich den anderen anpassen. Zum Beispiel: "Heute machen wir das, wozu ich Lust habe, morgen das, wozu du Lust hast."


    Alleine kann ich einfach heute und morgen das machen, wozu ICH Lust habe. Keine Kompromisse. Ist doch viel geiler :D

    8| Das ist ja unglaublich...
    da fehlen mir echt mal die Worte. Das hat dich bestimmt sehr verletzt.Kann man einfach nur meiden solche Leute-

    Finde ich auch. Es hat mich richtig wütend gemacht das zu lesen. Total zum Kotzen, sowas. Wie ich schon sagte, einige Leute denken Einzelgänger = Gewalttätiger Psychopath. Jeden, der nicht in ihr Weltbild passt, sehen sie als Gefahr. Dabei ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Außenseiter und Einzelgänger lassen andere in Ruhe und machen ihr eigenes Ding.

    Das tut mir echt leid zu hören, Kojote. Das müssen ja echt Arschlöcher gewesen sein, diese Nachbarn. Das passt eben nicht in ihr bürgerliches spießiges Weltbild, wenn sich jemand die Frechheit herausnimmt und anders ist. Vergiß die einfach ;)
    Ich würde empfehlen, sich gar nicht als Einzelgänger zu outen. Das kommt in 99% der Fälle negativ an.
    Ich wurde auch von meinen Nachbarn zum Grillen eingeladen als ich neu eingezogen bin, die waren auch ganz nett, aber wegen solchen Sachen gehe ich da lieber gar nicht erst hin.

    Bei mir war die Grundschulzeit eigentlich recht schön. Ich hatte viele Freunde und der Unterricht hat Spaß gemacht. Später auf der Gesamtschule habe ich mich dann immer mehr zurückgezogen und gemerkt dass ich anders bin als die anderen. Ich hatte damals Glück, nicht gehänselt oder gemobbt zu werden, das war in unserer Klasse nämlich an der Tagesordnung. Auf dem Gymnasium wars dann richtig ätzend, da kam ich gleich als Außenseiter in die Klasse weil die sich vorher alle schon jahrelang kannten. Ich wurde zwar nicht offen gemobbt, aber die haben mich schon spüren lassen dass ich der Außenseiter war. Bin am Schluss auch sitzengeblieben und habe mein Abitur nicht geschafft.


    Danach habe ich dann ne Ausbildung zum Informatiker angefangen, das war super. Die Leute waren alle total nett, und es waren auch mehrere Einzelgänger darunter, wie das bei Informatikern eben so üblich ist. Das waren zum ersten Mal Leute, von denen ich mich verstanden fühlte. Da gab es keine Außenseiter und alle haben sich nett unterhalten in den Pausen. Das war eigentlich die schönste Zeit von allen :)

    Also, ich glaube schon dass wir Einzelgänger ein negatives Bild in der Gesellschaft haben. Schaut euch alleine mal an, was passiert wenn man nach Einzelgänger + Amoklauf googelt:


    Typus Amokläufer: Männlich, Mittelschicht, Einzelgänger
    Amoklauf: „Einzelgänger aus Überzeugung“
    Nachbarn beschreiben Attentäter als netten Einzelgänger - Focus
    Kino-Amokläufer ist ein schüchterner Einzelgänger
    Ein verschlossener Einzelgänger !? - Amoklauf in Emsdetten


    Einzelgänger gelten als komische, asoziale Typen, als Misanthropen (Menschenhasser), womöglich auch als tickende Zeitbomben die irgendwann amoklaufen. Die Leute mögen uns nicht, weil wir nichts mit ihnen zu tun haben wollen, und deuten das fälschlicherweise als Feindseligkeit. Der Mensch ist halt ein Herdentier, und wer anders ist und sich der Herde nicht anpasst, ist ein Fremdkörper. Das ist eigentlich dasselbe wie Rassismus, nur dass es gesellschaftlich nicht verpönt ist, Einzelgänger als minderwertig darzustellen.


    Wenn ich z.B. bei der Arbeit gefragt werde "und, was machst du Silvester?", wie wären wohl die Reaktionen wenn ich sagen "ich sitze alleine zuhause rum"?. Die wären keinesfalls positiv. Die würden wohl denken "was ist das denn für ein komischer Typ", auch wenn sie es vielleicht nicht aussprechen würden. In solchen Fällen lüge ich einfach, weil ich nicht als asozial abgestempelt werden möchte.


    Hinzu kommt dann noch die Pathologisierung von Einzelgängern. Hier im Forum gabs ja schon einen Thread bezüglich "schizoide Persönlichkeitsstörung". Die meisten Leute hier, ich eingeschlossen, gelten also offiziell als psychisch krank. Dabei ist Krankheit für mich etwas, worunter man leidet und was man weghaben will. Aber ich will das gar nicht ändern :D

    Ich machs immer so, dass ich versuche "mitzuspielen". Ich tue immer nett und interessiert und antworte auch auf alle Fragen. Insgeheim denke ich immer nur "lasst mich bloß in Ruhe". Das Problem ist leider, dass man Nachteile zu befürchten hat, wenn man sich "asozial" verhält. Man wird ausgelacht, schikaniert oder sonst irgendwas. Deshalb ist es besser, so zu tun, als wäre man möglichst normal.

    Hallo,


    bin neu hier im Forum :)


    Also, zum Thema. Ich hatte noch nie viele Freunde. Früher als Kind habe ich noch sehr darunter gelitten, weil ich kein Außenseiter sein wollte. Meine Mutter hat mich damals zum Psychologen geschickt. Irgendwann, als ich älter und selbstbewusster wurde, habe ich dann aber gemerkt dass ich einfach so bin wie ich bin - ich WILL gar keine Freunde haben. Nicht weil ich Menschen hasse oder verachte, sondern weil es mir nichts gibt. Ich finde es einfach nur anstrengend, mit Menschen umzugehen. Hatte auch ein paar Mal versucht was mit einer Frau anzufangen, weil ich dachte jetzt wirds langsam mal Zeit, aber da wars genau dasselbe, es hat mir einfach nichts gegeben außer Stress. Bis vor kurzem hatte ich noch ein paar gute Freunde, mit denen ich mich jedes Wochenende getroffen habe. Aber mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich mich nur mit Freunden getroffen weil ich normal sein wollte, nicht weil es mir Spaß gemacht hat. Als ich das gemerkt habe, habe ich damit aufgehört mich mit ihnen zu treffen. Die haben dann noch öfter angerufen und gefragt was los ist. Aber was soll man da sagen? Habe mir dann irgendwas aus den Fingern gesogen von wegen "mir gehts nicht gut", bis sie irgendwann aufgehört haben. Irgendwie tat es mir auch leid, weil ich die Leute sehr gerne mochte und mit denen durch dick und dünn gegangen bin. Aber es bringt nichts, eine Maske aufzusetzen und jemand zu sein, der man nicht ist. Manchmal komme ich mir schon komisch vor, z.B. wenn ich Silvester alleine zuhause verbringe oder an meinem Geburtstag alleine bin. Aber ich bin überhaupt nicht unglücklich damit. Ich glaube, man muss sich von dieser gesellschaftlichen Norm freimachen, dass man ein schlechter Mensch ist, wenn man Einzelgänger ist, oder dass man Geisteskrank ist. Man sollte einfach so Leben, wie man es für richtig hält, und nicht wie es die Gesellschaft vorgibt.


    Wie sieht das bei euch aus? Seid ihr auch solche Psychopathen wie ich? :D
    Habt ihr Freunde? Und seid ihr zufrieden/unzufrieden damit?