Beiträge von Wölfin

    Diese Sehnsucht nach einer einsamen Hütte in Alaska oder Kanada nimmt im Alter rapide ab. Zumindestens bei mir, ich weiss eine Wohnung mit Heizung, Waschmaschine, weichen Bett und gefüllten Kühlschrank durchaus zu schätzen . Auch die ärztliche Versorgung spielt da eine grosse Rolle.


    Das ist durchaus möglich, dass die Sehnsucht danach auch bei mir nachlässt aber soll ich so lange warten bis es denn passiert oder sollte ich lieber alles tun, was in meiner Macht steht um diesem Traum ein Stückchen näher zu kommen? Im Moment bin ich jung, zurück kann man immer.
    Natürlich möchte auch ich weiterhin gerne Internet, vielleicht auch TV, die Möglichkeiten sind heut zu Tage überall gegeben, selbst in den einsamsten Ecken der Welt. Auch würde ich mich über einen Supermarkt freuen, der 20 km weit weg ist, ist aber kein Muss.
    Ich wusste mein warmes Bett sehr zu schätzen, meine kleine Hütte war ein Raum des Friedens, ich freute mich einkaufen zu gehen . Ich begrüßte Gesellschaft und genoß die Ruhe. So wie es sein soll. Hier ist es nun anders. Im Moment gehts mir recht gut, ich fühle Frieden und Ruhe in mir aber auch nur weil ich mich in meiner Freizeit intensiv mit mir selbst und meinen tiefsten Wünschen befasse. Ich möchte nach meinem Gefühl leben und handeln. Den Instinkt, die Intuition wirken lassen und mich auch vertrauensvoll danach richten. ich bin auf einem guten Weg, merke jedoch wie ich mich häufig (durch Aktionen bzw Reaktionen eines Anderen) ausbremse. Ich möchte mich selbst nicht ausbremsen, nur weil jemand anderes fähig ist mich zu verunsichern. Denn ich weiß was ich leisten kann. @ Bloodhound man weiß erst was man kann, wenn man in der Notlage instinktiv handeln muss. Manches von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es je tun muss, habe ich problemlos hin bekommen. Ich selbst habe mich unterschätzt.


    silent Wenn du ein relativ menschenleeres Alaska mit Einsamkeit assoziertst, dann wirst du sie auch erleben. Wenn ich ähnlich konkrete Lebenspläne hätte, wie du, würde ich versuchen, meinen Fokus hin zu der erwünschten Ruhe und dem Frieden zu verschieben.


    Das ist gut und danach strebe ich. Wenn ich hier, in der Stadt, in der Einsamkeit der anonymen Zivilisation Ruhe und Frieden in mir finde, dann kann ich es überall auf der Welt. Ich nehme mir Deine Anregung zu Herzen.


    Schön wie Ihr mir Mut macht, Anworten gebt und auf das Thema eingeht. Danke dafür :D

    Hallo Ihr Lieben 35win


    schön, dass mein nächtliches Dilemma zu Antworten geführt hat.


    Was die Einsamkeit betrifft, ich lasse sie zu, sie ist schliesslich ein Teil von mir der gehört und gesehen werden will. Leider fange ich an mich in sie zu vertiefen. Glücklicherweise kam immer etwas, meist ein Mensch, das mich wachrüttelte und ins Jetzt zurück holte. Ich mag andere Menschen, kann sie nur in ihrer Handlung oft nicht so recht begreifen.


    Wenn ich diesen Schritt wirklich wage, mich in Alaska, Kanada oder sonst wo niederlasse (natürlich nur in einer Hütte mit Ofen und vielleicht auch Telefon) befürchte ich das dort niemand kommt um mich aus dem turning Table der Gedanken zu holen. Ich habe irgendwo in mir eine Neigung zu Wahnsinn, die mich dann vielleicht überkommen würde. Ich würde auch gerne arbeiten gehen, bin sehr vielseitig einsetzbar und wie ihr schon richtig geschrieben habt, braucht man Geld natürlich für Lebensmittel, die man nicht selber anbauen kann und Benzin.


    Im Moment habe ich viele Leute um mich herum, bei der Arbeit. Zuhause bin ich alleine und kenne auch niemanden (bin vor kurzem hier her gezogen). Neulich war ich auf einem Markt einen Glühwein trinken und merkte erst wie alleine man sich unter Leuten fühlen kann. Diese Anonymität ist wirklich heftig. Schlimm fand ich es nicht, jedoch fühle ich mich unfrei. Hmm ist es eine Flucht? Nicht vor mir, wenn dann nur vor anderen und deren Vorstellungen wie ich sein sollte und was einen "normalen" Menschen ausmacht. Aber muss man sich denn mit anderen auseinandersetzen, die einem nicht gut tun? Wenn man doch eigentlich anders leben möchte? Gehört das zum Lernprozess des Lebens dazu?


    Man lebt doch nur einmal, ich denke man sollte sich dieses Leben so schön und angenehm wie möglich gestalten. Ich bin mir das schuldig. Klingt egoistisch, ist es aber nicht. Denn was bringt dem Kind eine unglückliche Mutter, was dem Partner ein depressives Gegenstück, was der Mutter ein trauriges Kind? Das Unglück zieht sich unweigerlich an.


    So muss nun wieder zur Arbeit, danke für die Antworten und Eure Meinungen, Ihr helft mir sehr. 33arb


    liebe Grüße Wölfin

    Hallo Allerseits,


    ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, jedoch schien mir ein Einzelgängerforum der richtige Ort für das Thema, das mich beschäftigt zu sein.


    Vielleicht finde ich hier auch Menschen, die mich etwas verstehen können?


    Sehnsucht, dieses Gefühl kennt sicher jeder von Euch. Was ich beschreiben möchte ist die Sehnsucht oder schon beinahe "Heimweh" nach Freiheit, Natur und mir selbst. Ich bin im Grunde ein geselliger Mensch, der sich aber zurück zieht von anderen Menschen ( auf Grund von Erfahrungen, frühkindlicher Prägung?? etc..ich weiß es nicht). Ich sehne mich nach einem Leben, das manch anderen ins Schaudern versetzen könnte. In Kälte und Wildnis, alleine mit Tieren, mit der Natur, frei. In weiten Fernen Alaskas, Kanadas oder Skandinaviens. Es gibt jedoch ein Problem, ich fürchte die Einsamkeit. Ich kenne sie nur zu gut, oft war sie mir ein stiller Begleiter, trotz Überfülle an Menschen um mich herum. Die Einsamkeit kommt aus mir, und verharrt oft Tage manchmal sogar wochenlang an meiner Seite. Kurz bevor ich dann den Verstand verliere, verschwindet sie wieder und alles scheint gut.


    Ich bin Vollzeit berufstätig, bin extrovertiert, offen und ehrlich. Das passt so gar nicht zu einem typischen Einzelgänger, jedoch merke ich, dass andere Menschen mir oft nicht gut tun. Das ist nicht deren Schuld aber oft fühle ich mich in meiner Sicht und Denkweise unverstanden.


    Wenn ich z.B. behaupte, das Geld ein Papier ist, das nicht unbedingt reich macht, demnach auch nicht zum wahren Glück verhilft, dann sind die Reaktionen meist, zwar positiv aber auch verständnislos. So als hätte ich keine Ahnung. Ich fühle mich in meiner momentanen Gesellschaft total missverstanden. Wenn ich in familiärem Kreise von meinem persönlichen Lebenstraum bzw von meiner Vorstellung eines erfüllten Daseins rede, werde ich sogar ausgelacht oder im schlimmsten Fall als vollkommen bekloppt beschimpft.


    Ich lebte einmal so, ohne Wohnung, weder hier noch da. Ich war komplett auf mich alleine gestellt, schlief im Auto, aß draussen und mir ging es blendend. Wenn es regnete, zog ich mich ins Auto zurück und las ein Buch. Wenn die Sonne schien zeichnete ich oder ging irgendwo hin. Auch lebte ich eine Zeit lang in der Subarktis, ohne richtige Heizung und ohne Ofen. Es war kalt aber ich war die ganze Zeit draussen in der Natur und in Bewegung. Noch nie (so misslich die dortigen Umstände auch waren) war ich Abends so zufrieden, wie zu diesem Zeitpunkt.


    Nun bin ich wieder hier (private Gründe) und lebe ein "zivilisiertes" Leben in der Stadt, mit Auto, schicker Wohnung, festem Job, ein paar Freunden und genug zu essen und trotzdem sehne ich mich fort. Blockhütte, Schlittenhunde und das Leben beginnt..


    Was denkt Ihr darüber? :wacko:


    Liebes Grüße


    Wölfin