Beiträge von Entfernte

    Also mein Mann wird demnächst 68.Sein Kontaktproblem wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer. Mittlerweile schafft er es, ohne Medikamente,überhaupt nicht mehr,zu irgendjemanden außenstehenden Kontakt aufzunehmen. Zeitgleich fürchtet er sich aber enorm davor, dass ich mich auch vollends komplett von den anderen zurückziehen könnte, denn ich stelle für ihn den Kontakt zur Außenwelt dar. Hätten wir keine Kinder, würde uns wohl sehr die Frage beschäftigen, was mit uns im Alter sein wird und ob es überhaupt jemanden geben würde, dem es auffallen würde, wenn mit uns etwas wäre.

    Natürlich kann man nicht alles in einen Topf werfen. Das habe ich ja auch nie getan. Ich werbe einfach nur dafür, nicht allem so ablehnend gegenüber zu stehen. Denn manchmal lohnt dich das Hinsehen ja auch. Und im Übrigen hätte mein Therapeut mir seine Diagnose auch niemals mitgeteilt, wenn ich nicht total verzweifelt gewesen wäre, nachdem ich schon wieder mal bei einer Arbeit gescheitert war. Mein Therapeut befürchtet nämlich wohl, dass man sich da auch selbst dann zu sehr festlegen könnte, was er gar nicht gut findet. Er vertritt die Ansicht, dass jeder Mensch grundsätzlich alle Persönlickeutsstile in sich trägt und dass diese beim einzelnen einfach nur unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Meine Diagnose lautete auch nicht "Schizoide Persönlichkeitsstörung" sondern "hoheAnteile der, vorwiegend im aktiv lebenden Modus lebenden, schizoiden Persönlichkeit".

    Anfangs lehnte ich die Diagnose sehr ab und widersetzte mich ihr heftig. Aber dann begriff ich, dass ich nun endlich eine Erklärung für so vieles hatte, insbesondere für mein berufliches Scheitern und den "nicht angemessenen Umgangston mit andern", den mir meine Vorgesetzten immer wieder als Entlassgrund nannten. Außerdem eröffnete mir die Diagnose die Möglichkeit, sinnvoll !!! an den Problemen zu arbeiten. Denn bis dahin hatte ich immer das Gefühl, stets nur zu versagen und einfach nicht genügend Leistung zu bringen. Jetzt konnte ich das plötzlich auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Es lag an meiner Persönlichkeit und ich habe vielleicht auch einfach nur den falschen Beruf ausgewählt. Ich konnte anfangen, mich nicht doch noch beweisen zu müssen. Ich hatte vielleicht unterm Strich mehr geleistet, als die andern, weil ich mich, um diese Kontakte pflegen zu können, tatsächlich viel mehr anstrengen musste, als sie.


    Ich hatte den falschen Job!


    Und wir fingen in der Therapie an,wieder die Gefühle und die Bedürfnisse zu erspüren. Ich konnte viel, der inneren Kälte und der Mauer, die ich in mir hatte, so nach und nach abtragen. Ich habe heute einen wunderbaren besten Freund und weiß, was wirkliche Freundschaft bedeutet. Er und mein Mann haben das alles mit mir ausgehalten.


    Heute bin ich sooo froh darüber.

    Die schizoide Persönlichkeitsstörung ist nicht mehr als Krankheit anerkannt.


    Schizoide haben Gefühle abgespalten/wenig Zugang zu ihren Gefühlen. Ich denke, dass dies nicht bei jedem Einzelgänger so ist. Aber vielleicht entwickeln sie einfach gewisse Ähnlichkeiten in ihrem Verhalten und ihrer (sonstigen) Lebensweise. Wer nicht viel mit andern in Kontakt tritt, der sucht sich Hobbies, die er alleine ausüben kann, der sucht Orte auf, an denen er nicht zwangläufig mit anderen in engeren Kontakt treten muss und vielleicht eignet er sich mit der Zeit auch eine etwas andere Umgangsform an. ..... Und so entwiclkeln sich gewisse Gemeinsamkeiten. Aber deshalb gleich das "Schizoide" übergestülpt bekommen ..... ?


    Also ich glaube, das kann man nicht eunfach so verallgemeinern.

    Mein Therapeut hat dazu gesagt, er findet Hypnose nicht gut. Möglicherweise könnte man tatsächlich Symptome eines Problems damit beseitigen, aber an die Ursache würde man so meistens nicht wirklich hingelangen. Er meint, dann gäbe es hinterher möglicherweise eine Verlagerung und man würde sich andere Lösungsstrategien für ein Problem suchen, die dann genau so wenig gut wären, wie die, die man gerade erst bekämpft hat.


    Ich hatte in Erwägung gezogen.mit Hypnose das viele Essen bekämpfen zu wollen.

    Meines Erachtens nach, habe ich in der Vergangenheit sehr viele Fehler gemacht und richtig viel versemmelt. Aber ich weiß, dass ich immer bemüht war, das Beste aus einer Situation herauszuholen. Und ich weiß, dass ich manchmal auch einfach nicht anders konnte. Manchmal fehlte mir das nötige Wissen, manchmal die Möglichkeiten und manchmal auch einfach die Kraft dazu, etwas besser zu machen. Und so gesehen, denke ich, dass ich meine Sache gut gemacht habe. So gut, wie ich es eben konnte oder es fälschlicherweise auch für richtig empfunden habe. Mir hilft es, eher meine Bemühungen um eine Sache zu werten, als die Ergebnisse. Denn dann kann ich sagen: "Egal, wie schlecht es war, ich habe gekämpft!" Das ist mir wichtig. Ich möchte nicht tatenlos rumjammern und mich mit dem zufrieden geben, was da einfach so auf mich zukommt.

    Durch meine Arthritis bin ich irgendwie Jahre durchgehend mit irgendwas vollgepumt.
    Manchmal 6 Monate lang Methotrexat zum spritzen subkutan (bauchfett). Und wenn es tief genug heruntergefahren ist geht es mit den 400er iboprofen weiter bis der Schub wieder voll zurückgekehrt ist. Ein Teufelskreis !!


    Meine Schwester hatt dieses Problem auch, konnte keine Treppen mehr steigen. Dann hat sie ihre Ernährung so umgestellt, dass das Säure-Basen-Verhältnis im Körper stimmt. Sie erzielte damit eine außerordentliche Besserung und hat nun mittlerweile wieder eine ganz andere Lebensqualität.




    Ich selbst bin Diabetikerin, nehme jeweils am Morgen und am Abend eine Metformin und spritze sowohl mehrmals täglich schnell wirkendes Insulin, als auch zur Nacht ein Verzögerungsinsulin. Zudem nehme ich noch 1x äglich eine Atorvastatin gegen zu hohe Triglyzeride.

    Es geht mir richtig schlecht -schon seit Tagen. Gestern hat es mich richtig umgehauen und ich habe seit gestern Mittag bis heute früh durchgeschlafen. Allerdings wurde ich dabei sehr von Alpträumen gequält. Alles drehte sich darum, dass ich bislang nicht wirklich trauern konnte.


    Aber ich glaube, jetzt habe ich die Lösung gefunden.


    Sie alle gingen früher (nicht wirklich, aber als Kind empfindet man das so). Sie gingen und sie kamen nicht wieder. Sie haben mich zurückgelassen. Ich habe wohl Mauern gebaut und sie irgendwann einfach alle gehen lassen. Wer ging/geht, war/ist halt weg. Ich traure niemanden hinterher.


    Aber bei Menschen, die mir sehr, sehr wichtig sind, überfällt mich Panik, wenn ich sie länger als so drei/vier Wochen nicht sehe. Ich bekomme richtige Angstzustände. Und ich glaube, jetzt erkannt zu haben, dass dies zusammenhängt.


    Kann nicht jemand ähnliches von sich sagen? Wie geht ihr damit um, keine Trauer zu fühlen und wie geht ihr, bzw. eure engsten Bezugspersonen mit euren Verlustängsten um? Konnte sich da jemand davon befreien? Falls ja, wie?

    Ich gehöre der ev. Kirche an, besuche aber nur sehr selten einen Gottesdienst. Meist mache ich das nur bei Beerdigungen. Aber da ist er mir dann wichtig. Ich erfahre noch vieles über das Leben der verstorbenen Person und es gibt mir die Möglichkeit, mich noch irgendwie innerlich von diesem Menschen zu verabschieden. Ich gehe nur zu Beerdigungen von Menschen, die mir in irgendeiner Weise sehr wichtig waren.


    Ich glaube an Gott und ich bin sehr froh, diesen Glauben zu haben. Er hat mir schon vielmals großen Halt gegeben.


    Ich glaube nicht an Jesus.

    Danke, dafür, dass ihr mir geantwortet habt. Tatsächlich befinde ich mich mit meinem besten Freund, (übrigens die einzige Freundschaft, auf die ich mich jemals einließ) an einem sehr kritischen Punkt. Und das tut mir richtig weh. Aber wir kämpen und reden noch, versuchen beide zusammen, da nochmal herauszufinden. Es ist also noch nicht alles verloren. Und am 23. bis 26. Juni sind wir zum Wandern verabredet. Aber mich schlaucht die Situation sehr.Ich weiß bald nicht mehr, wo mir der Kopf steht.Es täte mir so weh, gerade ihn zu verlieren. Aber wir sind so krasse Gegensätze. Heftiger geht es wohl kaum. Und das führt mitunter zu unglaublichen Verletzungen.


    Schade, dass viele von euch keine wirkliche Freundschaft eingehen wollen. Mir hat diese sehr geholfen. Ich kann mich zunehmend mehr, wenigstens ein bisschen auf andere einlassen und ich habe gelernt, dass es wenigstens ein paar wenige Menschen gibt, denen man auch vertrauen kann. Und selbst, wenn es jetzt vollends krachen sollte, dann war er mir zwei Jahre lang ein sehr wertvoller Lebenszeitbegleiter und ich habe durch ihn unglaublich viel gelernt.


    Er ist auch Einzelgänger. Aber seine Ängste sind anderer Art als wie meine. Ich habe von seinen Stärken profitiert, er umgekehrt von meinen auch. Ich habe ihn sehr lieb gewonnen.


    Vielen Dank ane uch alle.

    Hallo zusammen,



    ich bin derzeit an einem Punkt angelangt, da sich für mich ein paar Fragen auftun. Ich mir überlege, vielleicht manches nicht so wirklich realistisch einschätzen zu können.


    Es beschäftigt mich folgendes:
    Wie definiert ihr Bekanntschaft und wie eine Freundschaft. Ab wann wird die Bekanntschaft zur Freundschaft und umgekehrt, ab wann reduziert sich eine einstmalige Freundschafr wieder zur Bekanntschaft. Habt oder hättet ihr Erwartungen an eine Freundschaft? Und wie sehen diese für euch aus?


    Vielen Dank für eure Antworten

    Ja, manches sogar ganz enorm. Für mich war die Rubrik "Isolation VS Kontakte" damals von ganz besonderer Wichtigkeit. Und all das, was ich über die Rückzüge erfahren habe. Der persönliche Austausch mit andern. Mittlerweile ist es nicht mehr ganz so, aber damals habe ich so vieles von dort mitgenommen, dass ich heute noch einfach nur froh darüber bin, dass ich es gefunden habe.


    Ich denke, ansonsten würde meine Ehe heute nicht mehr bestehen.


    Aktuell finde ich aber auch folgendes sehr interessant:
    http://www.andreas-gauger.de/b…-beziehung-gesund-werden/


    Ich denke, bei mir trifft das tatsächlich so zu. Wobei ich allerdings festhalten muss, dass die eigentliche Bindung für mich nicht der Therapeut ist, sondern der Mensch, den ich heute meinen besten Freund nennen darf.


    Und auch hier habe ich mich teilweise sehr wieder gefunden:
    https://www.google.de/url?sa=t…hHEoNc-B5sP0fODaK7inx8kKQ

    Weißt du, ich habe sehr lange geglaubt, überhaupt kein Bedürfnis nach Nähe zu haben. Es war ein Irrtum. Ich habe es. Ich habe einfach nur kein Vertrauen zu andern.


    Magst nicht mal zu uns ins Forum schauen. Dort kannst du ganz sicherlich mehr erfahren. Vielleicht kannst du dich dann ja eher zuordnen oder ausschließen. Mir hat es damals sehr geholfen, einiges zu verstehen. Vielleicht würde es dir ja ebenso ergehen. den Link habe ich oben irgendwo eingefügt. Du brauchst nur ein wenig zurück zu scrollen.


    Für mich hängt die Entwicklung einer Schizoidät mit sozialen Ängsten zusammen. Aber das ist meine Ansicht. Nicht jeder teilt sie.

    Zumindest von mir kann ich behaupten, dass ich, meines Erachtens nach, sehr große Fortschritte mache. Aber mit den Gefühlen kommen auch die Ängste zurück, die dann auch bearbeitet werden müssen. Jedenfalls gab es für die Betroffenen sicherlich gute Gründe, so zu werden, wie sie sind. Zufälle sind das sicherlich nicht.


    Mein Mann bekam die Diagnose schon 1993. Er hat bis heute keinen wirklichen Zugang zu seinen Gefühlen und legt auch ganz großen Wert darauf, niemanden wirklich an sich heran zu lassen. Das Einzige, was ihn dabei ängstigt, ist das Alleinsein im Alter. Kontakte aber ängstigen ihn noch viel mehr. Er benötigt Medikamente, wenn er aus dem Haus geht. Nicht so krass ist das, wenn er weiters weg geht, wo er sehr wahrscheinlich niemanden begegent, der ihn kennen könnte. Er fährt öfters mal auch alleine in einen Urlaub. Und wir waren jetzt im Mai das erste Mal wirklich zusammen weg (also wir zwei zusammen, nur für uns alleine). Mit unseren Kindern waren wir früher schon mal auf dem Bauernhof. Aber ich blieb meist bei den Kindern, während er dann eher wandern ging. Nur ganz vereinzelt unternahmen wir etwas zusammen. Es war ein richtig schöner Urlaub und wir unternahmen zum ersten Mal richtig viel zusammen.

    Als ich mal ganz am Ende war, weil ich beruflich mal wieder scheiterte, meinte mein Therapeut, dass er bei mir hohe Anteile der Schizoidät diagnostiziert hätte. Ich selbst konnte das lange überhaupt gar nicht glauben7akzeptieren. Aber mit dem Erhalt der Diagnose folgte auch, dass wir uns Ziele setzten. Und wir haben in der Tat sehr viel erreicht. Ich hatte meine Antwort oben noch etwas verändert. Ich glaube, das hast du gar nicht mehr bemerkt.


    Aber da gibt es schon auch noch etwas, was mich zweifeln lässt. Ich bin Tochter eines Alkoholikers und einer chronisch kranken Mutter.
    Falls es dich interessiert, dann vergleiche doch mal hier. Ich finde, da gibt es erhebliche Ähnlichkeiten zur schizoiden Persönlichkeit.


    http://www.nacoa.de/images/stories/pdfs/neu/nacoa_infos.pdf

    Ich hatte irgendwie schon lange keinen Wunsch mehr danach, intensive Kontakte zu pflegen. Da, wo sie sich boten, da wehrte ich mich schon recht zeitig dagegen. Ich zeigte mich andern gegenüber sehr derbe und grob, sorgte dafür, dass sie von sich aus gingen. Beruflich bin ich als Erzieherin permanent gescheitert. Es lag am "mangelnden sozialen Umgang mit andern", so die Vorgesetzten. Irgendwann habe ich bemerkt, dass mir meiner Eigenwahrnehmung vieles nicht so ganz stimmt. Ich persönlich empfand mich selbst ganz anders, als ich bei anderen ankam. Aber das bin oder war ich. Andern kann es da ganz anders gehen. Auch denke ich heute, dass dies alles nur ein Selbstschutz war. Mittlerweile gibt es nämlich durchaus Kontakte, von denen ich mir sehr wünsche, dass sie mir erhalten bleiben. Allerdings sind das auch heute noch nur sehr wenige. Ich hatte auf Anraten meines Therapeuten einige Kontakte aufgebaut und recht schnell gemerkt, ich brauche sie nicht. Ich habe keinerlei Bedürfnis danach. Es sind nur einige ganz, ganz wenige Menschen, die ich so mag, dass ich meine Zeit mit ihnen verbringen möchte. Sie haben schon einiges mit mir ausgehalten. Ich teste sie immer wieder mal aus und mache es ihnen nicht einfach. Ich muss wissen, dass ich mir sicher sein und ihnen vertrauen kann. Ich kann das selbst noch gar nicht wirklich glauben. Aber es gelingt zunehmend.Ich mache große Fortschritte. Es ist sehr viel ängstlich-vermeidendes Verhalten auch mit dabei.

    Ich bin doppelt betroffen. Zum einen lebe ich mit einem sehr derb schizoid veranlagten Mann in ehelicher Gemeinschaft zusammen. Zum Andern habe ich selbst auch die Diagnose. Als ich sie bekam, da wunderte ich mich sehr und wehrte mich dagegen empfand ich mich doch so ganz anders, als meinen Mann. Aber, so mein Therapeut, es gibt wohl schizoide Menschen, die ihre Schizoidät im vorwiegend passiven Modus ausleben (introvertiert, so, wie dies im Internet auch meist beschrieben ist) und solche, die ihre Schizoidät in einem vorwiegend aktiven Modus ausleben. Die, die sich vorwiegend im aktiven Modus befinden, wirken nach außen hin wohl eher extravertiert und sind eher in der Lage, ihren Gefühlen, wie z. b. der Wut, nach außen hin Luft zu verschaffe. Beiden gemeinsam ist wohl der erschwerte Zugang zu ihren Gefühlen, das Einzelgängerdasein und die mangelnden soziale Fähigkeiten. Auch machte er mir klar, dass unsere Ehe auch nur deshalb so lange Bestand haben konnte (wir sind über 27 Jahre verheiratet), weil wir durch unsere ähnlichen Persönlichkeitsstile eben auch die ähnlichen Bedürfnisse haben.


    Mittlerweile gebe ich ihm Recht.



    Es gibt übrigens ein Forum für betroffene Menschen und ihre Angehörigen. Dort mitzulesen und meine Fragen einzubringen hat mir damals sehr weitergeholfen. Insbesonder die Themen des Rückzugs waren für mich sehr von Bedeutung. Ich musste ja selbst erst alles irgendwie begreifen und verstehen lernen. Auch mein Verhalten meinem Mann gegenüber konnte ich damals sehr verändern. Ich habe nämlich in der Tat vieles nicht mehr so persönlich genommen.


    http://www.schizoide-forum.de/