Beiträge von trugbild

    Nun, bei Entfernte hatte man das Gefühl, alle Beteiligten seien schon diagnostiziert.
    Selbst ein schüchternes Verhalten beim ersten Date, könnte Angst sein oder vielleicht doch Unentschlossenheit, weil die Person verheiratet ist und 4 Kinder zuhause warten? Oder vielleicht will die Person den anderen nur verunsichern?
    Kurz, alles ist möglich. Mein Rat ist, Achtsamkeit gegenüber der eigenen Person zu erhalten. Wenn die Situation nicht leidenschaftlich, aber leidvoll wird, wenn der Bindungsängstliche zu einem Bindungsproblem wird, dann sollte man die alte Indianerregel beachten "wenn Du bemerkst, dass Dein Pferd tot ist, steig ab!" und sich distanzieren. Vielleicht sich noch hinterfragen, warum man ausgerechnet von einem möglichen Bindungsängstlichen fasziniert war (womöglich aus Bindungsangst?), noch weniger sollte man aus Mitleid oder aus therapeutischen Gründen auf dem Pferd sitzen bleiben. Da muß der andere selbst einen Ausweg finden und ihn aus eigenem Antrieb wollen.


    Kurz: Nein, man kann Bindungsangst nur ansatzweise erkennen, wenn man die Person lange und tiefgreifend kennt und ihr Umfeld. Ein Therapeut, der glauben muß, was man ihm erzählt, würde sie auf Grund dessen erkennen.


    Soviel von mir, fairy.

    Hier im Forum war ich ja schon lange nicht mehr. Die Benachrichtigungsfunktion funktioniert noch.


    Ich grüße Dich, fairy!


    Ich gehörte nie zu den unfreiwilligen Einzelgängern, aber ganz ehrlich, woher soll ich wissen, ob ich nicht aus der Not eine Tugend kreierte? Mit anderen Worten, manche wissen sicher genau, dass sie sich gerade aus Angst nicht auf einen Menschen einlassen, aber andere drehten sich schon so oft um die eigene Achse, dass sie schon lange nicht mehr wissen, ob sie irgendwann aus Angst ihre persönliche Unabhängigkeit über alles setzten. Wie sollte da ein Fremder erahnen, was der Grund ist?!

    Für mich gab es nur Bekannte oder gute Bekannte. Schlechte Erfahrungen hatte ich nicht. Das Wort Freund kann kein anderer Mensch ausfüllen. Es ist für mich reserviert und liegt so lange auf Eis bis ich es mir selbst anbiete.

    Wenn es Dir gut geht damit, dann Gratulation zu Deiner Entscheidung.


    Es ist schwer eine Persönlichkeitsstruktur zu ändern, weil man darin sich selbst wahr nimmt.

    So weit ich weiß, sind das nicht die zwei einzigen Männer auf der Welt.
    ;)


    Veränderung kann immer Angst auslösen, keiner ist davor geschützt, aber Mut bedeutet etwas zu wagen, das ängstigt. Auch das Alleinsein schafft manchmal Angst. Einer Angst nachgeben, bedeutet aber sie zu füttern. Dein Mann steht nun vor der Wahl, ob er mit Dir mutig über die Brücke geht, oder allein in seiner Angst bleiben möchte. Du hast Dich doch schon im Grunde Deines Herzens entschieden die Brücke hinter Dir zu lassen.

    Mein Dank für die Aufmunterung und die guten Ratschläge.


    Die Grundlage für ein Verhalten kann schon in den ersten Lebensjahren entstehen und sitzt dann Jahrzehnte fest. Da muss vermutlich noch einiges geölt werden bis die Kiste läuft
    be061

    Nein, ich gehöre nicht zu denen, die es nicht versuchen. Meine Träume, meine Ideen und Vorstellungen, wollte ich immer umsetzen. Das Investieren fällt mir schwer zur Zeit und ich sehe kein Land.


    Die Selbsttäuschung bemerke ich nur mit Mühe.

    Grüße Dich woensdag,


    ich bin entzückt, dass Du den Weg hier her gefunden hast.


    Das ist nicht so, dass man mehr hassen muss als Einzelgänger. Man muss nur mehr kämpfen.


    Wenn ich gut gelaunt auf die Strasse trete, weil das genau mein Wetter ist, mein Vogelgezwitscher, meine abgasverseuchte Luft, dann werde ich mir von anderen durch ihre Anwesenheit nicht die Laune verderben und die Mundwinkel hängen lassen. Da wird der Zurücklächelreflex der Entgegenkommenden getestet und die Statistik gepflegt. Bisher kann ich sagen, dass 80% zurücklächeln müssen, wenn ein entgegenkommender Fremder sie angrinst. Ganz egal welches Gesicht sie danach aufsetzen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr das testet und meine Statistik ergänzt.


    Hass und Aggression kenne ich verdammt gut, Arwed. Nur, es ist leichter, viel leichter, wenn Dir im Grunde die Leute gleichgültig sind. Auf offener Strasse habe ich kein Problem mit den Leuten, wie gesagt, da spiele ich solche Spielchen für den Zeitvertreib, wenn ich die Gelassenheit in allen Bereichen hätte.


    Ich lebe seit einigen Jahren vollkommen entfernt 300 km von jedem Verwandten, meinen Bekannten und langjährigen Bekannten sagte ich in meiner Geburtsstadt teils per Email lebwohl oder nichts. Und fing hier ganz neu an. Nichts und niemand kannte mich, nur meine Freundin, trotzdem winken und grüßen die Leute hier, obwohl man sie nur einmal sah. Das kenne ich so nicht und finde es sehr befremdlich. Ich kann mir das nur so erklären, dass es sich um eine kleinere Stadt handelt. Abgesehen davon hege ich dss Vorurteil, dass in einem Dorf die konservativen Traditionen (ich mag keine Traditionen) stärker gelebt werden.

    Naja, dieses System dachte ich mir wohl in einer Zeit aus, als ich noch nicht logisch denken konnte.


    Irgendetwas an der Sache muss so reizvoll sein für mich, dass ich es bis heute nicht aufgeben wollte.

    Schwer nachvollziehbar für mich. Jeder kennt jeden, man kann nicht aus dem Haus ohne einen Bekannten zu sehen. Das ist doch schlimm. Da laufe ich lieber an 100 Menschen vorbei, die ich nicht kenne. Da ist mehr Freiheit gegeben.


    Das bemerke ich schon hie in der Kleinstadt mit ca. 80.000 Menschen, dass ich viel häufiger Menschen begegne, die ich kenne.

    Ich finde, diese Zeit ist großartig geeignet für Einzelgänger. Andere Zeiten, in denen Menschen mehr aufeinander angewiesen waren und in festeren Gemeinschaften lebten waren für Einzelgänger sicher kein Vergnügen. Heute kann man Einzelgänger sein und keinen interessiert es, oder findet es seltsam. Man ist halt Single oder Individualist. Restaurants denken auch bei der Bestuhlung an Einzelgänger. Alles kein Problem.

    Deine Frage ist nicht schlecht, das muss ich bedenken.


    Ich greife zuvor kurz Dein Liegestütze-Beispiel auf und wandle es in meine Weltsicht um.


    Schon die Formulierung der Aufgabe läuft bei mir anders, aber meist sehe ich das nicht.
    Du sagst, "ich möchte 100 Liegestütze schaffen". Ich denke, "ich bin ein Mensch, der 100 Liegestütze schafft" gleichzeitig bin ich auf der anderen Seite überzeugt, dass ich ein Versager bin und gar nichts schaffe.


    Ok, nun fange ich an und schaffe nur 7. Auf der einen Seite bricht nun mein Konzept von mir selbst
    zusammen, weil 100 Liegestütze zu mir gehören wie Arme und Beine und ich suche verzweifelt nach dem Grund (unebener Boden, schlechter Tag...), weil sonst kippt meine Stimmung auf die andere Seite und ich bin der totale Versager und lande im tiefsten Abgrund. Das darf natürlich nicht sein. Wenn es gut läuft habe ich zunächst Ehrgeiz und versuche tatsächlich täglich meine Leistung zu steigern, um endlich das zu sein was ich im tiefsten Innern bin, ein Mensch der 100 Liegestütze schafft. Aber dieser Kampf fängt jeden Tag neu an, wenn ich zeige, dass ich eben die 100 nicht abliefere. Das ist kräfteraubend und dekadent.
    Daher greife ich zu einem Trick und werte Liegestütze ansich ab als stumpf und sinnlos oder ich stelle mir vor, wenn ich nun 1 Jahr täglich geübt hätte, hätte ich auch problemlos die 100 geschafft. Und da ich aber zur Zeit viel zu tun habe lasse ich das mal. Im Grunde bin ich dann jemand, der 100 Liegestütze schaffen könnte, wenn er wollte. Insgeheim denke ich jedoch, Versager. Und suche dringend eine Möglichkeit das zu überstimmen.


    Ich benötigte Jahre um das was da abläuft zu verstehen. Denn die Abläufe sind im Leben undurchsichtiger.


    Hätte ich es auf die Handlung bezogen und nicht auf meine Person, hätte ich mit dem Scheitern nicht meine gesamte Person und Lebensberechtigung abgewertet und hätte mir solche fragwürdige Gedankenspiele ersparen können.

    Mein Dank für die Buchauswahl. Ich lese ganz gerne alte Schriften.


    Die Methode Schritt für Schritt ans Ziel zu kommen kenne ich, versuchte es, aber es gelang mir noch nicht. Es ist schwer und gehört übrigens zu einem Grundproblem meiner Diagnose. Aber auf die gebe ich nichts. Ändern muss ich das selbst. Es ist wohl das berühmte, sich selbst an den Haaren aus dem Wasser zu ziehen.

    Ich nehme an, ich habe weniger schizoide Anteile, als Du. Mit anderen Worten, Du kannst ihn besser verstehen, als ich. Meine Störung ist eine Selbstwertstörung.


    Wenn es Dir genügt, dass jemand nach dem Rauchen die Hände wäscht bevor er Dich anfasst.


    Warum bleibe ich bei meiner Partnerin? Weil sie ist, wie sie ist. Würde sie mich jedoch verletzen und ich durch sie leiden, würde ich sie verlassen. In einer Beziehung trennen sich manchmal die Wege und führen nicht mehr zusammen.


    Du kennst den Spruch, liebe es, ändere es oder verlasse es.