Einzelgänger, aber leider alles andere als autark

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.175 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fizban.

  • Das ist mein grösstes Problem im Leben :( Ich bin finanziell nicht unabhängig, denn ich bin arbeitslos aufgrund psyschischer Erkrankungen. In vielen Dingen bin ich sehr unselbständig, aufgrund von Angststörungen von früher Kindheit an, vieles habe ich einfach nie gelernt, alleine zu tun (ich muss die einfachsten Dinge im Internet nachzufragen...und oft gelingen sie mir nicht).


    Bin zwar schon lange von zu Hause ausgezogen und bin sehr gerne alleine, aber ich komme nur zurecht, bis grössere Probleme auftauchen (grössere Reparaturen, Krankheiten, Vermieter macht Stress, Ärger mit Ämtern etc.) , dann weiss ich mir oft überhaupt nicht zu helfen.


    Meine Eltern haben mir immer ALLES abgenommen, immer ohne überhaupt zu fragen, ob ich es alleine machen möchte, und auch materiell total verwöhnt. Das ging immer so weiter bis zum Ende des Studiums, doch dann stellte sich heraus, dass ich wegen meiner Angststörung so schnell keinen Job bekommen werde und ich genüge nun den (überaus ehrgeizigen) Anforderungen meiner Familie nicht mehr. Seitdem ist das Verhältnis mehr als angespannt , Unterstüzung auf ein Minimum zurückgeschraubt und meine Eltern und Geschwister drohen mir permanent dass sie jegliche Hilfe einstellen und mit mir brechen, wenn ich nicht nach ihrer Pfeife tanze.


    Vielleicht möchtet ihr mir nun raten, sei mutig, lebe von ALG II, bis deine Angstörung besser ist und du einen Job bekommst, regele ALLES was dein Leben betrifft alleine, mache dich unabhängig von deiner Familie. Aber das sagt sich so leicht, aufgrund der Ängste kann ich an vielen Tagen nichtmal das Haus verlassen...


    Echt verzwickte Lage :thumbdown: Wenn man als Jugendlicher nicht selbständig wird , ist es nachher umso schwieriger.
    Ok, also ich will hier nicht nur lamentieren.....bin weiter in Behandlung und probiere Medikamente aus und hoffe dass meine meine Angststörung bald besser ist...dann kann ich die Probleme besser angehen.

  • Wissen deine Eltern denn von dieser Krankheit? Akzeptieren sie diese? Oder tun sie diese als Spinnerei ab?
    Du mußt wohl über einen mächtig großen Schatten springen um deinen Alltag zu bewältigen. Geht das nicht auch irgendwie ohne Medikamente?

  • Ja sie wissen davon, mein Vater tut das komplett als Spinnerei ab und denkt bis heute die Krankheit sei nur eingebildet. Meine Mutter will das Ausmass der Krankheit auch nicht so richtig wahrhaben und verliert so langsam die Geduld.


    Jahrelang wurde alles nur als Schüchternheit abgetan und mir alles abgenommen, damit auch alles "glatt läuft". Ich wusste selbst auch nicht, dass es das überhaupt gibt (soziale Phobie)....erst mit über Zwanzig war ich überhaupt das erste Mal beim Psychiater, da war es längst chronisch.


    Ohne Medikamente, nur mit Therapie, habe ich es jahrelang versucht, aber es ging überhaupt nicht vorwärts. Von allen Medis hat bisher nur eins geholfen und zwar minimal gegen Depressionen, aber sonst keine Besserung.

  • obwohl ich einiges aus eigener Erfahrung kenne, weiss ich nicht so genau, was dir helfen könnte.


    Vielleicht musst du wirklich versuchen, in kleinen Schritten zur Selbständigkeit zu kommen und deine Eltern nur bei größeren Problemen um Hilfe bitten. Auch kleine Erfolgserlebnisse können weiter helfen :)