Beiträge von Myson

    Habe die Frage "Neigen Einzelgänger zur Misanthropie?" mal umgedreht und sie heute im Gästeforum der Menschenhasser gestellt.


    Für all jene, die sich für die Antworten der Misanthropen interessieren, setze ich hier mal einen Link:


    http://misanthropie.foren-city…h-einzelgaenger.html#2937


    Die Frage "Sind Misanthropen oft auch Einzelgänger?" habe ich um 20:21 Uhr eingestellt. Bis jetzt liegen schon drei Antworten vor, unter anderem von Toadwart, dem König der Misanthropen (also dem Administrator der Seite, um genau zu sein). :D Wer weiß, wie sich das Ganze noch entwickelt!

    @Avalon


    Der, von dem ich da berichtet habe, war bestimmt kein verkappter Einzelgänger, er war ein Gesellschaftstier. Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob nicht jeder, der ständig "unter die Leute muss", im Grunde nur vor sich selber flüchtet (oder wie Du sagst: "vor dem Alleinsein"). Eine grenzenlose Menschenliebe wird eher nicht der Grund dafür sein, schätze ich mal. Eine grenzenlose Menschenliebe ließe sich auch nur denken, wenn die uns umgebenden Individuen von Herzen gute Menschen wären, was sie aber nicht sind. Womit ich nicht behaupten will, dass alle schlecht sind, aber jeder Mensch ist nun mal in erster Linie von seinem Eigennutz angetrieben. Wer Menschen braucht, sucht sich welche. Wer die Einsamkeit braucht, sucht die Einsamkeit. Beides aber sind egoistische Handlungen.

    Ich denke das diese Menschen keine Angst vor sich selbst haben aber vielmehr vor dem Gefühl Einsamkeit zu spüren.Ich bin oft gefragt worden wie ich es aushalte privat allein zu sein,wenn ich dann sage das ich mich damit wohl fühle werde ich meistens belächelt. Myson hat das eben sehr schön beschrieben!!

    Was ich da geschildert habe, hat mir mal jemand anvertraut. Ist schon lange her, und ich kann es natürlich nicht mehr eins zu eins wiedergeben. Er sprach von Gedanken, die nicht mehr aus seinem Kopf gehen, wenn er allein ist. Er musste dann unter Menschen gehen, irgendwen besuchen, damit sie wieder verschwinden. Er hat ständig die Gesellschaft anderer gesucht. Und diese Anderen musste er nicht mal besonders mögen. Hauptsache, es war jemand da, der ihn von seinen Gedanken "erlöste".

    Computer oder Fernseher habe ich auch noch nie über einen Versand bestellt. Meist nur Bücher oder CDs, die im Handel nicht mehr erhältlich sind. Und wenn ich nicht zu Hause bin, muss ich sie in aller Regel bei der Post oder neuerdings bei einer Packstation abholen. In den letzten zehn Jahren hat ein- oder zweimal ein Nachbar ein Paket für mich angenommen. Oder das Sonnenstudio um die Ecke, das ich sonst nie betrete.

    Nicht wenige von den Geselligen können nicht allein sein. Sie fürchten sich geradezu vor ihren eigenen (schwarzen) Gedanken, die in der Einsamkeit wie kleine Teufel über sie herfallen. Und diese Leute denken, dass WIR, die wir die meiste Zeit allein sind, in der Einsamkeit genau so gequält werden wie sie, denn sie sehen die Menschen eins zu eins, glauben, dass ihre innere Befindlichkeit auf jeden anderen in gleicher Weise zutrifft. Auch manche Psychologen scheinen das so zu sehen - und ich behaupte, das ist falsch! Wie ich schon irgendwo sagte, die Psychologie steht noch ganz am Anfang, und ob das nun eine richtige Wissenschaft ist oder nicht, soll jeder für sich selbst beantworten. Auch die Frage, ob jene, die nicht allein sein können, so ganz normal sind, soll jeder für sich selbst entscheiden. Haben sie vielleicht Angst vor sich selbst?

    Ich habe in meinem Leben viele gesellige Menschen kennengelernt, die Angst davor hatten, vor einer größeren Gruppe zu sprechen, im Mittelpunkt zu stehen. Trotzdem sind sie keine Einzelgänger geworden. Sie tummeln sich weiterhin auf endlos vielen Partys, reden bis Mitternacht banales Zeug und fallen dann erfüllt in ihr häusliches Bett.


    Phobien können sowohl Herdentiere als auch Einzelgänger haben. Und wenn ein Mensch aufgrund einer Phobie andere Menschen meidet, sich aber insgeheim nach ihnen sehnt, ist er meiner Meinung nach kein "richtiger" Einzelgänger. Ein Einzelgänger ist nach meiner Definition (die niemand mit mir teilen muss) ein Mensch, der überwiegend gern allein ist, ein Herdentier dagegen ist jemand, der vorwiegend die Gesellschaft seinesgleichen sucht. Das schließt übrigens nicht aus, dass der Gesellige hin und wieder mal die Einsamkeit sucht und der Einzelgänger sich dann und wann in Gesellschaft begibt. Aber beiden reicht's dann erst mal wieder - und sie kehren in ihr altes Leben bzw. fallen in ihr altes Verhaltensmuster zurück.

    Hast ja 'ne Topausrüstung! Ich hab mir Mitte vergangenen Jahres einen Sony Vaio Laptop gekauft. Vorher hatte ich immer nur gebrauchten Müll. Auf dem letzten Schrotthaufen lief noch Windows 98. Auf dem Sony läuft Vista. War vor der Umstellung auf Windows 7, als ich mir den neuen Laptop gekauft habe.

    Früher habe ich Sport betrieben, aber nie einen Mannschaftssport. Könnte mir vorstellen, wieder was zu machen (kann mir immer viel „vorstellen“). Aber wenn, dann höchstens einmal in der Woche. Zu mehr könnte ich mich wahrscheinlich nicht aufraffen.

    Ja, ich gebe es zu, ich habe eine misanthropische Veranlagung! Das heißt aber nicht, dass ich Leute, die mir nichts getan haben, schlecht behandle. Wenn jemand freundlich zu mir ist, bin ich auch freundlich zu ihm / zu ihr. Nach der Wikipedia-Definition äußert sich Misanthropie vornehmlich in der Einstellung und nicht in der Handlungsweise und altruistische Handlungen werden nicht ausgeschlossen. In dieser Definition finde ich mich zu einem großen Teil wieder.

    Ich würde nicht so weit gehen wollen, uns Einzelgänger als hundertprozentige Misanthropen hinzustellen, aber ich glaube schon, dass die meisten Einzelgänger durchaus eine gewisse Tendenz zur Misanthropie erkennen lassen. Würdet ihr dem zustimmen – oder seht ihr das ganz anders?


    Hier noch eine kurze Begriffsklärung der Misanthropie, zitiert aus Wikipedia:


    "Misanthropie ist ein beschreibender Begriff. Ein Misanthrop muss weder gewalttätig, aggressiv noch arrogant sein, altruistisches Handeln ist bei ihm nicht ausgeschlossen. Die Misanthropie steht, trotz des etymologischen Anscheins, begrifflich nicht im polaren Gegensatz zum verwandten Begriff der Philanthropie, mit welchem im allgemeinen eher die Handlungsweise als die Einstellung eines Menschen bezeichnet wird."

    Bei mir verlaufen die Abende nach der Arbeit und die Wochenenden nicht immer gleich. An dem einen Tag sitze ich allenfalls eine Stunde am Computer, an anderen Tagen drei, vier; an besonders exzessiven vielleicht sechs, sieben, acht (?). Ich schreibe mir die Zeit, die ich privat am Computer verbringe, nie auf. So genau will ich das gar nicht wissen. Schätze, dass ich im Schnitt auf vier Stunden komme, und fürchte, dass es mehr sind.


    xqs61

    Als ich noch ein an manche Herdentierrituale angepasster Einzelgänger war, ging ich oft ins Kino. War ein richtiger Kinofreak. Egal ob in der Gruppe oder allein, es gab Zeiten, da war ich jede Woche mindestens einmal im Kino. Ist dann irgendwann eingeschlafen, mein Interesse an Filmen. Weiß nicht warum. Selbst im Fernsehen schaue ich nur noch wenig Filme, im Vergleich zu früher. Heutzutage wird sowieso alles im Akkord runtergedreht, da kann es nicht mehr allzu viele Perlen geben. Und wenn, dann versendet man sie im Nachtprogramm. Wahrscheinlich, damit sie keiner sieht.

    Meinst Du mit Vertrauensperson jemanden, dem ich ALLES erzählen würde? Wenn’s so gemeint ist, muss ich die Frage verneinen. Habe die Erfahrung gemacht, dass der mir Wohlgesinnte von heute der mir Schadenwollende von morgen sein kann.


    Friedrich der Große hat allein seinen Hunden vertraut. Kann ich verstehen. Hunde kucken ja immer so verständnisvoll, wenn man mit ihnen über seine Probleme redet. Hatte auch mal einen Hund. Selten, dass der was weitererzählt hat. :)

    Zu den Künstlern zählen ja auch Kunstmaler oder Bildhauer. Man denke nur an Van Gogh oder Michelangelo. Die lebten für ihre Arbeit, ihre Passion. Andere Menschen störten da nur. Möglicherweise (oder ganz sicher) war der eine wie der andere nicht immer glücklich, aber sie hatten einen Lebenssinn für sich gefunden. Wer kann das schon von sich behaupten?

    Ihr habt ja lustige Fragen, auf keinen Fall würde ich das tun. Verlieben in was denn? Und wieso denn?
    Ihr macht das alles viel zu kompliziert, alles Fragen die sich für Einzelgänger eigentlich nicht stellen. Oder doch?

    Es gibt sogar verheiratete Einzelgänger. Wahrscheinlich gibt es auch welche, die schon dreimal geschieden sind. So richtig arme Schweine... :wacko: