Beiträge von Entfernte


    Das find ich mal richtig klasse, dass das außer mir noch andere so empfinden. Ich rege mich jedes Mal darüber auf, wenn ich so neun mal kluge Sprüche über die Freundschaft höre oder lese. Ich möcht nicht wissen, wie viel davon die reinste Heuchelei ist. Da wird wohl schon auch ziemlich viel Lug und Trug drin stecken. Da sind mir doch die, die pfeilgrad frei heraus sagen, was sie denken um einiges lieber.

    Manche blocken aber auch,weil sie mit dem Gefühl der Nähe nicht umgehen können.Sie haben Angst davor und verziehen sich deshalb in einen Rückzug. Diese Verhalten zeigen Sozialphobiker, Schizoide und andere bindungsängstlich veranlagte Menschen, die sich oftmals nichts mehr als solch eine Freundschaft oder vielleicht auch eine partnerschaftliche Beziehung wünschen aber wenn sie sich dann tatsächlich bietet einfach nicht aushalten können. Sie leiden dann selbst auch unter dieser Situation.

    Heut kannste so Zeug gar nicht mehr machen. Es sind ja sämtliche Feld- und Waldwege gesperrt und Angler, Jäger und Hobbyspanner laufen mit Nachtgläsern durch die Gegend. 22fro


    Aber du hast schon recht. Wir haben dadurch schon einiges erlebt.


    Aber das kannst du auch. Musst dir nur eine recht taktlose und neugierige Schwiegermutter zulegen und mit ihr im selben Haus wohnen. Ich wette, dann gehst du auch ganz gerne nach draußen. 8o

    Mein erster Mann und ich, wir waren sehr, sehr, sehr naturverbunden. Eines Sonntags nachmittags hatten wir so einen richtig schönen rundherum zugewachsenen Krater entdeckt - einfach ein wunderbar geschütztes Fleckchen Erde, so eins, das man einfach nicht ungenutzt lässt. Natürlich sind wir reingefahren. Aber als wir uns gerade so richtig schön vergnügten fiel mein Blick irgendwie auf einmal auf einen Rucksack. Wir blitzartig in unsere Klamotten, zum Auto raus und nachgeschaut. Junge, da war nicht nur ein Rucksack, da lagen um den ganzen Krater rum ganz viele. Anscheinend hat unser Ziel mit dem eines Trupps Soldaten kollediert. Allerdings, von denen selbst war zum Glück außer ihren Rucksäcken weit und breit nichts zu sehen. Aber für so `ne kleine Weile haben wir schon ganz schön geschwitzt. Heute lache ich drüber. Rolf lebt nicht mehr. Es war gar nicht so lange vor seinem Tod und dieses Erlebnis ist heute eine schöne Erinnerung.

    Hallo Solipsist ,


    Poesie, das hab ich vergessen. ich schreibe auch selbst Gedichte.
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    Wir haben, so habe ich den Eindruck, verdammt viel Ähnlichkeiten miteinander.


    Später war ich oft alleine draußen und bin es auch heute noch gern, so gut es eben möglich ist.


    Ich verbrachte meine ganze Kindheit und Jugendzeit bis zu dem Tag, an dem ich die Lehre begann, tagein, tagaus beim Schäfer. War ich mal nicht beim Schäfer, dann rannte ich mit den Hunden meines Vaters im Wald umher. Solange meine Schwester mit ihren Freundinnen Puppen spielte oder Gummitwist hüpfte befand ich mich auf irgendwelchen Geröllhalden, um Eidechsen und Blindschleichen zu fangen. Das gab mir viel mehr als das kindische Getue der andern Weiber. Ich bin auch heute noch gerne draußen, am liebsten alleine. Dann kann ich in meinem Tempo gehen, stehen bleiben, wenn mich Dinge interessieren und schneller gehen, wenn mir nach Bewegung zumute ist. Und keiner quasselt mir dabei die Ohren voll. Ich kann unbehelligt meinen Gedanken nachhängen.


    Hast du auch Tagträume?


    Ich habe sehr feine Antennen aber interpretiere manchmal meine Mitmenschen auch falsch (Einzelgänger).

    Kenn ich das nicht irgendwo her? Das kommt mir so bekannt vor.


    Ich versuche nicht zu verdrängen, sondern mache mir vieles immer und immer wieder bewusst, was aber auch nicht des Rätsels Lösung ist, wenn es die überhaupt gibt.

    Ich glaube, dass das sich Bewusstmachen zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung ist, aber es genügt nicht. Man muss die Dinge auch verarbeiten. Welch Glück, wenn man da einen Therapeuten/Psychologen an seiner Seite hat, der einem dabei hilft.



    Ich wollte immer nur, dass zu Hause alles gut ist.

    Diese Gefühl kenne ich auch. Ich wollte nie von Zuhause weg in eine Freizeit oder Fortbildung oder ähnliches, hatte immer Angst, daheim könnt etwas unvorhersehbares passieren. Ich bleibe auch heute noch lieber zu Hause als dass ich weggehe.


    Schule: alle hassten Wanderatge, ich liebte sie

    Auch mir ging es so.



    Du hast da sehr viel geschrieben und das geht jetzt auch sehr tief. Fühl mich fast etwas überfordert.


    Gut, dass du das sagst. Ich werde mich künftig etwas kürzer fassen. Aber du kannst es ruhig als ein Vertrauensbeweis an dich und die Forumsteilnehmer hier auffassen, dass ich so viel von mir hier preisgebe. Ich habe mich erstmal schon sehr vorsichtig hier umgeschaut. Letzendlich hat mich hier aber überzeugt, dass ich hier auch Tabuthemen gefunden habe, zu denen sich hier doch recht viele ganz offen geäußert haben.


    Und - du hast es geschafft! Und fast genauso ausgiebig geantwortet. 88lo


    So, und jetzt geh ich auf dein Profil. Und wenn nicht alles drinn steht, was mich interessiert, dann löcher ich dich! :D


    Ganz liebe Grüße
    Entfernte

    Hallo Solipsist,


    vom Wesen her scheinen wir uns irgendwie ähnlich zu sein. Jedenfalls kann ich mich mit dem, was du gerne magst voll und ganz identifizeren. Ich mag auch den Duft von Harz sehr gerne, und im Sommer den vom Heu. Aber den Duft von Flieder und Jasmin, Lavendel usw. (einfach Blütenduft) den mag ich auch sehr. Schade, dass dein Profil so "mager" ist. Ich hätte gerne mehr über dich gewusst, bin neugierig geworden. (Ich hab meines übrigens vorher aktuallisiert - hab gesehen, dass du auch da warst.)


    Wohnst du eher in der Stadt oder eher ländlich - in welcher Gegend?


    Wird man zynisch nicht auch im Hinblick auf Situationen, die einem schwer gefallen sind oder einem weh tun/taten? Fühlst du dich in der dunklen und kalten Jahreszeit einsam? Bist du eigentlich irgendwie gebunden, hast du einen Freund oder bist du total alleine?


    Ich habe Gefühle, insbesondere die der Eigenwahrnehmung, abgespalten, denke nicht, dass ich wirklich ausgeprägt hochsensibel veranlagt bin. Ich denke von mir, dass ich aufgrund meiner Lebensgeschichte einfach feinere Antennen ausfahren gelernt habe. Jetzt ist es für mich wichtig, wieder das Fühlen zu erlernen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf eben meine Eigenwahrnehmung und die Wahrnehmung meiner eigenen Bedürfnisse. Aber ich denke, ich befinde mich dabei schon auf einem recht guten Weg und wie gesagt, mein Therapeut ist klasse. Mein Leben hat sich die letzten Monate sehr zum Positiven gewandelt.


    Ich sage dir mal was zu den Begriffen "Therapie" und "sich helfen lassen". Gerade, wenn du meintest, dein Leben alleine zu schaffen, verwundert es mich, dass du "helfen lassen" bevorzugst. Das klingt so hilfsbedürftig, während "Therapie" danach klingt, das Leben selbst in die Hände nehmen zu wollen und dafür therapeutische/psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ich lasse mir helfen - andere machen das für mich, ich gehe in Therapie - ich greife selbst an, fange an, mein Leben in den Griff zu kriegen, kämpfe und gedenke, etwas zu erreichen. So sieht mein Blickwinkel darauf hin aus. Magst du den deinigen nicht auch ein bisschen neu überdenken?


    Ich denke so wirklich fiese Dinge sind mir in meiner Kindheit nicht passiert.


    Mir wurde oft Angst gemacht, da ich sehr lebhaft und aggressiv war, glaube ich heute.


    Das finde ich aber schon auch gemein.



    Nur war meine Wahrnehmung davon sehr intensiv (Probleme meiner Eltern...).


    Und das, das war vielleicht nicht wirklich fies, aber es hat dir vielleicht Angst gemacht. Ich glaube, ein Problem von uns ist es, auch Dinge zu verdrängen, bzw. so auszulegen, dass sie für uns erträglich werden. Ich jedenfalls war (bin vielleicht auch noch) Weltmeister darin. Für viele Dinge schämte ich mich einfach auch, so dass ich sie lange Zeit gar nicht aussprechen konnte, obwohl sie mir eigentlich bewusst waren. Bist du eigentlich auch Kind eines alkoholkranken Elternteils? Und war bei deinen Eltern das Thema "Therapie" verpönt, weil da nur die Gestörten hingehen? Mein Vater hätte einen Alkoholentzug gemacht, wenn seine (blöde!) Verwandtschaft eine Therapie damals nicht so abgetan hätte. Wieviel Kummer wäre uns vielleicht erspart geblieben, wenn sie sich nicht so neunmalklug darüber geäußert hätten. Ich habe daraus gelernt, mein Ding zu fahren und auf die Meinungen der andern pfeilgrad zu pfeifen. Die müssen ja schließlich mein Leben nicht leben und schließlich kann ich mir ja auch meine Freunde aussuchen, soweit ich überhaupt welche haben möchte. Und glaube mir,das mach ich sehr genau.


    Nur war meine Wahrnehmung davon sehr intensiv (Probleme meiner Eltern...).


    Angst, Hochsensibilität oder gar beides? Diese Frage stelle ich mir in Bezug auf mich auch, habe sie ja aber weiter oben schon beantwortet. Allerdings gehe ich davon aus, dass unabhängig davon, weshalb man eine bessere Wahrnehmung (entwickelt) hat, die Probleme, die dadurch entstehen (können), sich einfach ähnlich sind.


    Ich merke, du bist so eine richtige "Therapieergänzung", bringst mich sehr zum Nachdenken. Aber ehrlich gesagt, habe ich über diesen Gedanken gerade richtig gelacht. Er verursacht eine richtig gute Laune in mir. :D


    Ich grüße dich.
    Entfernte

    Hallo Solipsist,


    jetzt bringst du mich in einen Zwiespalt. Wenn das Wort "Therapie" so negative Assotiationen in dir hervorruft, soll ich das akzeptieren und es dir gegenüber meiden? Oder sollte ich es gerade deshalb benutzen, dass es vielleicht irgendwann wie ein ganz normales Wort für dich klingt? ?(


    Was ist für dich so schlimm daran?


    Dieses Gewicht konnte ich deshalb ablegen, weil ich plötzlich, von einem Tag auf den anderen, wieder ein Sättigungsgefühl verspürte, von dem ich gar nicht mehr wusste, dass es sowas gibt.


    Natürlich liegen die Ursachen vieler Übel in der Kindheit begraben, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich so manches auch be- und verarbeiten lässt. Das ist tatsächlich so. Bei mir zeigte sich, vermutlich beim Schlimmsten, das mir in der Kindkheit wiederfahren war, so, dass es aussah, wie Bilder auf einer Staffelei. Dies Staffelei schien sich, wie mit einem Seilzug nach hinten gezogen, immer weiter von mir zu entfernen. Anscheinend symbolisierte die Staffelei meine Gefühle zu den Ereignissen, denn vom Verstand her weiß ich natürlich immer noch, dass sie passiert sind, aber die Gefühle sind weg. Natürlich habe ich davor Rotz und Wasser geblärrt. Ich habe einen Nachmittag lang die ganze Verzweiflung meiner Kindkeit gespürt und sie auf`s Heftigste beweint. Ich kann dir nur raten, deine Therapie als solche anzuerkennen und dich auf sie einzulassen. Mein Dasein hat seitdem sehr an Lebensqualität gewonnen und ich bin heute froh darüber, dass ich mich darauf einlassen konnte. Ich gehe seit August dorthin und habe einen sehr kompetenten Therrapeuten erwischt, dem ich wirklich vertraue. Ich weiß, dass er mir (auch weiterhin) helfen kann!


    Ich mag den Frühling auch, besonders die anderen Düfte und den zarten Windhauch. Aber ich liebe auch in ganz besonderer Weise die Stimmungen am Himmel. Sie beeinflussen meine eigene Stimmung sehr.


    Ich grüße dich ganz herzlich
    Entfernte

    Hallo Solipsist,


    ich befinde mich auch in Therapie - wegen gestörtem Essverhalten. Mein Panzer ist mein Bauch, der mir anscheinend als Abstandhalter dient. Ich bin übergewichtig, habe aber an anderen Stellen kein Gramm Fett zu viel. Es sitzt alles wirklich am Bauch. Und außer, dass ich etwas Doppelkinn hatte, war das auch immer schon so. Seit ich in Therapie bin, habe ich über 20 kg abenommen. Derzeit stehe ich bei 23,5kg, aber ich war auch schon bei 28.


    Mein Therapeut sagt auch nur sehr wenig. Er will immer, dass ich selbst draufkomme und äußert sich nur sehr selten konkret. Aber seine Fragen haben es in sich. Er hat schon so viel aus mir rausgeholt, das glaubst du gar nicht. Ich mache eine analythische Therapie. Ich finde sie richtig gut.


    Ich stelle die Fragen, wenn sie aufkommen und danke dir für deine Offenheit. Es ist schon schön zu wissen, dass es da jemand gibt, der sich in ähnlicher Lage befindet. Seit wann gehst du in Therapie?


    Ganz liebe Grüße
    Entfernte

    Hallo Luna,


    vielen Dank. Vielleicht kannst ja dein Urteil später noch dazu abgeben.


    Kommen in dem Buch Übungen zur Eigenwahrnehmung und zur Grenzsetzung drin?


    Liebe Grüße
    Entfernte

    Hallo Solipsist,


    du hast ja sicherlich bemerkt, dass mich das Thema auch sehr beschäftigt. Deshalb getraue ich mich mal zu fragen:


    - Versuchst du alleine aufzuarbeiten oder hast du professionelle Hilfe?
    - Konntest du in der Aufarbeitung schon Erfolge erzielen?
    - Was hat dir dabei geholfen? Welche Fragestellungen erwiesen sich bei dir als hilfreich?


    Keine Angst, wenn dir die Fragen zu persönlich sind, verstehe ich das natürlich und akzeptiere das auch. Bitte fühle dich nicht (z. B.aus Höflichkeit heraus), dazu genötigt, mir zu antworten. Ich will auf keinen Fall auf jemanden Druck ausüben. Das wäre schließlich keinem dienlich.


    Mit lieben Grüßen
    Entfernte

    Liebe Gabi,


    grundsätzlich finde ich es immer gut, Dinge von mehreren Seiten und aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Ich selbst könnte der Idee, aus den Erfahrungen vieler Menschen ein Buch zu kreieren schon etwas abgewinnen. Aber das ist meine Sichtweise, ich kann nur zu mir etwas sagen. Ich kenne die Bedürfnisse anderer nicht, vertrete aber im Grundsatz eigentlich die Meinung, dass, will man von anderen verstanden werden, es erforderlich ist, sich ein Stück weit auch zu outen. Aber nicht jeder kann das, was ja auch verständlich ist. Außerdem frage ich mich, worüber du überhaupt zu schreiben gedenkst. Viele sind ja aus Ängsten und Enttäuschungen heraus Einzelgäger (geblieben), anderen ist es ein wirkliches Bedürfnis, allein zu sein. Wo willst du ansetzen. Was hast du vor. Soll das Buch nur Erfahrungsberichte beinhalten oder auch Lyrik und Poesie? Gedenkst du die eigenen Worte der Verfasser zu verwenden oder die einzelnen Geschichten in einen von dir ausformulierten Fließtext einfließen zu lassen. Ganz ehrlich, ich denke, dass ich wahrscheinlich schon dein erstes Buch erwerben und lesen werde, und ich denke, mein Eindruck davon wird schon Einfluss darauf haben, welche Stellung ich letztendlich zu dieser Frage endgülig einnehmen werde. Mein Augenmerk, so denke ich, wird in erster Linie darauf gerichtet sein, in wie weit ich den Eindruck habe, dass du versuchst, die Menschen, unabhängig davon, ob Einzelgänger oder Angehörige, zu verstehen oder Verständnis für sie zu wecken.


    Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg dabei.


    Mit lieben Grüßen
    Entfernte

    Liebe Gabi,


    darf ich dich fragen, denkst du, dass dein Lebenspartner auch ein gesteigertes Distanzbedürfnis hat oder konntest du ihm gegenüber deines ablegen und lebst nun Nähe mit ihm? Falls ja, wie hast du das geschafft?


    Und noch eine Frage: Wodurch hat er es geschafft, dein Vertrauen zu gewinnen?


    Kennst du gute Literatur zum Thema?


    Ich danke dir für deine Mühe, auch dann, wenn du evtl. nicht antworten magst. Das sind ja schon sehr persönliche Fragen.


    Ich grüße dich recht herzlich
    Entfernte

    Nein, überhaupt nicht. Ich habe einen Rückzug gestartet, um den Jäger in ihm zu wecken. Ich habe nämlich das Gefühl, dass es ihm gut tut den Eroberer spielen zu können. Also lass ich ihn. Ich breche mir ja schhließlich keinen dabei ab. Aber er scheint seinen Sicherheitsabstand zu brauchen und ich weiß immer noch nicht wirklich, wie groß der sein muss. Allerdings hab ich schon vor Weihnachten bemerkt, dass er doch so ein ganz klein bisschen persönliches von sich rauslässt. Du weißt gar nicht, wie glücklich mich das macht. Meine Rückzüge stellen etwas ganz anderes als Ablehnung dar. Sie sollen ihm die Chance einräumen, von sich aus und in seinem eigenen Tempo kommen zu können.