Mich würde mal interessieren, ob Ihr es in der Schule schwer hattet mit den Mitschülern umzugehen. Stichwort mobbing etc. Ich fände es interessant, wenn hier jeder der Lust hat, mal seine Erlebnisse diesbezüglich aus dieser Zeit schildert. Dann könnte man mal vergleichen. Ich denke, es wird viele übereinstimmungen geben. Das ist zwar ein sehr persönliches Thema, aber hier ist ja alles anonym. Und weil ich die Kugel angestoßen habe, werde ich auch gleich mal anfangen.
In der Kindergartenzeit war ich schon irgendwie anders. Die andern spielten miteinander, während ich hauptsächlich damit beschäftigt war, die Spiele der anderen zu stören. Die anderen wollten dann natürlich garnicht mehr mit mir spielen und so hab ich eigentlich schon im Kindergarten mein eigenes Ding durchgezogen. Litt aber nicht darunter.
Dann begann die Schulzeit. In meiner Klasse waren einige, die nicht in die zweite Klasse versetzt wurden, also sitzengeblieben sind. Das waren ziemlich gewalttätige Idioten und ich als stiller schmächtiger Bursche, hatte sehr unter ihnen zu leiden. Ich wehrte mich auch nicht, denn ich erkannte, dass ich ihnen letztendlich doch unterlegen sein würde. Durch diesen ständigen Stress, wurde ich immer schlechter in der Schule und blieb schließlich in der ersten klasse sitzen.
Nun begann ich also die erste Klasse nochmal von vorn. Diese Klasse war gut. Ich fand gleich Anschluss, außer zu den Mädchen. Zu denen hatte ich irgendwie schon immer ein gestörtes Verhältnis. Ich freute mich auch auf die Schule und alles war eigentlich gut. Allerdings hatte ich dann recht tragische Familiäre Probleme, die ich hier nicht näher erläutern möchte. Außerdem würde dies eh nichts zur Sache tun. So kam es dann, dass ich die vierte Klasse gerade so schaffte und eine empfehlung für die Hauptschule bekam.
Auf der Hauptschule ging es natürlich viel rauer zu, als in der Grundschule. Aber hier kam mir eine Erkenntnis, die mir doch eigentlich sehr geholfen hat. Und zwar die, dass es besser ist sich zu wehren und dann auf die Fresse zu kriegen, als sich garnicht zu wehren und dauernd schikaniert zu werden. Das war dann wohl die Zeit wo ich am meisten einsteckte, aber komischerweise innerlich trotzdem zufriedener war als in der Grundschule. Zu der Zeit hatte ich für meine Verhältnisse viele und sehr enge Freunde und war dauernd unterwegs nach der Schule. Es waren bloß die falschen Freunde. Und so kam es dann, dass ich lieber saufen war, als in der Schule, was dann letztendlich dazu führte, dass ich ein sehr mieses Hauptschulzeugnis bekam.
Zum "richtigen Einzelgänger" wurde ich dann eigentlich erst während meiner Ausbildung zum Maurer. Ich merkte dass das Leben in dieser Form nichts für mich ist und die Menschen in meiner Umgebung mir nichts gaben. Ich begann gedanklich neue Pfade zu beschreiten, zog mich immer mehr zurück, begann zu lesen und entdeckte die Natur für mich.
..,- fertig ist das Mondgesicht