Hallo Allerseits,
ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, jedoch schien mir ein Einzelgängerforum der richtige Ort für das Thema, das mich beschäftigt zu sein.
Vielleicht finde ich hier auch Menschen, die mich etwas verstehen können?
Sehnsucht, dieses Gefühl kennt sicher jeder von Euch. Was ich beschreiben möchte ist die Sehnsucht oder schon beinahe "Heimweh" nach Freiheit, Natur und mir selbst. Ich bin im Grunde ein geselliger Mensch, der sich aber zurück zieht von anderen Menschen ( auf Grund von Erfahrungen, frühkindlicher Prägung?? etc..ich weiß es nicht). Ich sehne mich nach einem Leben, das manch anderen ins Schaudern versetzen könnte. In Kälte und Wildnis, alleine mit Tieren, mit der Natur, frei. In weiten Fernen Alaskas, Kanadas oder Skandinaviens. Es gibt jedoch ein Problem, ich fürchte die Einsamkeit. Ich kenne sie nur zu gut, oft war sie mir ein stiller Begleiter, trotz Überfülle an Menschen um mich herum. Die Einsamkeit kommt aus mir, und verharrt oft Tage manchmal sogar wochenlang an meiner Seite. Kurz bevor ich dann den Verstand verliere, verschwindet sie wieder und alles scheint gut.
Ich bin Vollzeit berufstätig, bin extrovertiert, offen und ehrlich. Das passt so gar nicht zu einem typischen Einzelgänger, jedoch merke ich, dass andere Menschen mir oft nicht gut tun. Das ist nicht deren Schuld aber oft fühle ich mich in meiner Sicht und Denkweise unverstanden.
Wenn ich z.B. behaupte, das Geld ein Papier ist, das nicht unbedingt reich macht, demnach auch nicht zum wahren Glück verhilft, dann sind die Reaktionen meist, zwar positiv aber auch verständnislos. So als hätte ich keine Ahnung. Ich fühle mich in meiner momentanen Gesellschaft total missverstanden. Wenn ich in familiärem Kreise von meinem persönlichen Lebenstraum bzw von meiner Vorstellung eines erfüllten Daseins rede, werde ich sogar ausgelacht oder im schlimmsten Fall als vollkommen bekloppt beschimpft.
Ich lebte einmal so, ohne Wohnung, weder hier noch da. Ich war komplett auf mich alleine gestellt, schlief im Auto, aß draussen und mir ging es blendend. Wenn es regnete, zog ich mich ins Auto zurück und las ein Buch. Wenn die Sonne schien zeichnete ich oder ging irgendwo hin. Auch lebte ich eine Zeit lang in der Subarktis, ohne richtige Heizung und ohne Ofen. Es war kalt aber ich war die ganze Zeit draussen in der Natur und in Bewegung. Noch nie (so misslich die dortigen Umstände auch waren) war ich Abends so zufrieden, wie zu diesem Zeitpunkt.
Nun bin ich wieder hier (private Gründe) und lebe ein "zivilisiertes" Leben in der Stadt, mit Auto, schicker Wohnung, festem Job, ein paar Freunden und genug zu essen und trotzdem sehne ich mich fort. Blockhütte, Schlittenhunde und das Leben beginnt..
Was denkt Ihr darüber? :wacko:
Liebes Grüße
Wölfin