Beiträge von Jezek

    Also in dem beschriebenen Sinne habe ich auch keine Bezugsperson; ich mache alles mit mir selber aus. Leider habe ich in der Vergangenheit zu oft schlechte Erfahrungen gemacht.


    Aber komisch ist, dass ich sehr oft als "emotionaler Mülleimer" herhalten muss; vielleicht weil viele Wissen, dass ich kaum Außenkontakte habe und somit auch nichts weiter erzähle. Dies würde ich aber ohnehin nicht tun; was man unter 4-Augen bespricht muss auch dort bleiben (zumindest nach meiner altmodische Einstellung).

    Ich denke aber ,daß das immer schwieriger wird , je älter man wird.


    Dass stimmt völlig; es wird nicht nur schwieriger sondern quasi unmöglich. Welche Frau möchte schon Kontakt zu jemanden der es mit fast 50 nur zu einer einzigen freundschaftlichen Umarmung geschafft hat?



    Solche Freaks sind nicht gerne gesehen; an denen muss ja irgendetwas komisch sein :) :) :)


    Deshalb versuche ich auch meine Lebensenergie in andere Dinge zu lenken wo ich mehr positive Rückmeldung erfahre. Aber wenn ich ehrlich bin ist dies natürlich kein wirklicher Ersatz; zumindest aber habe ich jeden Abend das Gefühl wieder etwas sinnvolles getan zu haben und nicht völlig zweckfrei auf diesem Planeten zu sein.

    Die Frage nach dem Warum kann ich nicht beantworten. Ich kann nur sagen, dass es über small talk und friend zone nie hinausgekommen ist.


    Entweder war ich zu langweilig ("du erinnerst mich an meinen Vater"), oder zu freundlich ("bist ja ein netter Kerl, aber...") oder zu hässlich ("bist so gar nicht mein Typ; ich gehe mit dir doch nicht dort hin").


    Tja, wenn man diese und ähnliche Aussage über Jahre bekommt und nur noch als "Freund" gebraucht wird ("kannste mich morgen mal dort hinfahren") hat man einfach keine Lust mehr sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Es raubt mir einfach zuviel Energie; es laugt mich aus, es erschöpft mich vollständig.

    [Bin etwas später gekommen und eine Frau die eigentlich sehr attraktiv war ist mit mir ins Gespräch gekommen. Sie hatte schon was getrunken aber war nicht betrunken. Allerdings stand ihr Freund keine 5 Meter weg. Aus dem netten Gespräch ist ein Flirt geworden.


    Wisst ihr was ich gemacht habe? Bin aus dem Lokal, habe mich ins Auto gesetzt und bin nach Hause gefahren lach.


    Was hättest du auch anders machen sollen.? Der Freund stand doch daneben...
    Eben, war doch völlig korrekt; so etwas habe ich auch schon getan. Wenn kein Interesse von mir vorlag (und das gibt es oft) unterhält man sich normal, übt small-talk, auch über Stunden hinweg. Und wenn man gehen möchte verabschiedet man sich höfflich und geht seine Wege ohne diese Telefonnummern-Aktion. Dies zeugt auch von Souveränität und Unabhängigkeit; finde ich somit nicht sonderlich auffällig. Aber ich denke auch, dass viele Normalos dies etwas anders sehen. :)

    Wenn man das so sieht ist da was dran; Einzelgängertum als neue Lebensform.


    Ich denke, das gesamte Single-Dasein gehört irgendwie auch dazu; ich kenne Fälle von Verheirateten, die nur noch neben einander herleben; und das schon seit Jahren. Das stell ich mir wirklich schlimm vor. Und unter 4 Augen wurde mir auch schon gesagt, dass man die eigene Ehe verdammt und am liebsten sich scheiden lassen würde. Das sind ja wirklich tolle Perspektiven wenn man nach einem Partner sucht.

    Also ich finde diese Diskussion nun sehr interessant; vielen Dank an die netten Mitschreiber hier im Forum.


    Vor allem die sehr unterschiedlichen Lebenswege die zu der heutigen Situation geführt haben; gewollt oder gewollt, bewusst oder eher vom Schicksal getrieben finde ich faszinierend. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch mehr Menschen gibt wie mich; das ist eine völlig neue Erkenntnis.

    Tja ich war ein ungewollter Nachzügler in der Familie, einfach nicht mehr eingeplant ! Hatte aber trotzdem eine wunderbare Kindheit,tolle Eltern, Geschwister, Freunde, da passte echt alles!
    Nur war ich immer anders, eben beschäftigte mich immer lieber alleine. Aber als Kind,Jugendlicher fiel mir das nicht so auf, war ja in Vereinen,Musikband usw., alles im normalen Bereich.
    Als ich meine erste Beziehungen dann hatte, merkte ich immer mehr wie mich das Zusammenwohnen stresste, obwohl ich den Gegenüber liebte. Meistens hielten die Beziehungen nicht länger wie 7 Jahre, die letzten Jahre waren es nur noch Beziehungsversuche, klar die Sehnsucht nach Liebe sitzt doch einfach in einem drin. Hab mich dann irgendwann zu einer Therapie aufgerafft, wo dann vieles ans Tageslicht gekommen ist. Hab auch viel mit meiner Mutter geredet.Tja im Prinzip war ich bis zum Kindergarten immer alleine,oft hätte ich einen ganzen Tag alleine gespielt. Und egal ob Skikurs oder Kindergarten, ich musste alles alleine machen. Und das hat sich eingebrannt bei mir,die ersten Jahre prägen das Gehirn am meisten, dein Verhalten usw. Das alles ist 4 Jahre her, seit dem lebe ich zurückgezogen mein Einzelgängertum. Hab oberflächliche Bekanntschaften wo ich hin und wieder was unternehme, ein paar Freunde wo ich mich immer selber einlade :) ! Ansonsten mache ich fast alles allein und ich geniese das Leben in vollen Zügen. Hätte ich mich schon früher mit meiner Kindheit beschäftigt, hätte ich mir so manchen Beziehungsversuch sparen können. Wenn mal wieder ein Partner dann nur getrennte Wohnungen und viel Freiraum.
    Seit ich fast alles alleine unternehme, gehen die Uhren anders,alles viel intensiver, ein paar Tage Urlaub kommten mir wie Monate vor
    Aber glaub das verstehen nur freiwillige Einzelgänger :) :) ktz5


    Ich kann das alles vollkommen nachvollziehen. Bei mir war es genauso; ich war Einzelkind; meine Eltern gingen beide arbeiten und ich war die meiste Zeit auf mich allein gestellt. Wir wohnten sehr abgelegen in einem Industriegebiet; keine Spielplatz oder andere Kinder. Der größte Schock war für mich der erste Tag im Kindergarten; dort gab es auf einmal andere Kinder (ich konnte mir das bis dahin nicht vorstellen :) )



    Und so entwickelte ich mich zum Einzelgänger; ich erledige praktisch alles allein (Schule, Studium, im Ausland arbeiten usw.) und lebe mein Leben nahezu ohne soziale Kontakte nach außen; ich wüsste auch nicht mit wem oder warum.



    Aber ich muss auch sagen dass ich mir zunehmend Gedanken mach ob dies alles so richtig ist; vielleicht wären ein paar Veränderungen für mich positiv...

    Frauen kann man weder nach Schema einordnen noch nach Lebenszeit, sondern jeder Fall ist individuell. Männer kann man übrigens auch nicht so einordnen, dann ist man in einer Schiene die nicht funktioniert und im Abseits.
    Da muß man sich schon die Zeit nehmen und gewisse Mühen auf sich nehmen, um jemanden kennenlernen zu können.
    Mit Schablone funktioniert es nicht.

    Sehe ich 100% genauso!

    Ich kann bei diesem Thema nicht wirklich mitschreiben; ich hatte noch nie eine Partnerin, keine Zuneigung und auch noch nie Sex. Über eine kurze Umarmung kam ich nie hinaus; und dies ist nun fast 15 Jahre her. Ich denke, es bleibt auch dabei; ich habe keine Energie mehr für Partnerschaft usw. Und ich möchte auch nicht mehr der Aufreiser und Trottel vom Dienst sein; ich habe hier sehr viel Zeit meines Lebens verplempert. Ich bin einfach nur noch müde und erschöpft; und mache im Privatlebe einen großen Bogen um Frauen.


    Das schöne ist, dass im zunehmenden Alter es mir immer leichter fällt als Einzelgänger durchs Leben zu gehen; ich werde nun bald 50 Jahre jung; daher rechne ich dass auch das letzte Drittel meines Lebens entspannt und stressfrei sein wird.

    Naja, das ist aber schon sehr pauschal und subjektiv.


    Ich denke, es gibt halt keine anderen Menschen als die, die eben da sind. Es gibt darunter auch Rücksichtslose, Egoisten, Tierquäler usw.; und die wird es auch immer geben. Wobei hier, wie schon geschrieben, die Bewertung immer subjektiv ist.


    Aber von dieser sehr subjektiven, negative Wahrnehmung von Einzelnen auf Alle rückzuschließen ist meiner Meinung nach nicht zulässig.


    Und wenn jemand einen Einzelgänger hasst weil er egoistisch für sich dahin lebt? Ist deshalb die gesamte Menschheit zu verdammen? Dies führt zu nichts; etwas mehr Gelassenheit wäre besser; also leben und leben lassen!

    Die anderen Leute halt. :D


    Warum magst du die Menschen nicht?Oder ist die Frage zu direkt?




    Sehe ich genauso. Wie kann man eine große, unbekannte Menge an Menschen hassen? Hierzu muss es doch einen konkreten Anlass geben; etwas was einem an allen Menschen stört.



    Ich kann hierzu leider nichts weiter schreiben da mir dieses Denken unbekannt ist.

    Diese Frage ist mir zu abstrakt und zu wenig differenziert.


    Wie oder wieso sollte ich auf "die Gesellschaft" Hass empfinden?


    Wer oder was soll "die Gesellschaft" denn sein?


    Und zum Schluss bin ich ja auch ein Teil davon; also müsste ich einen Selbsthass entwickeln. Ich denke, so kommt man nicht weiter.

    @ Waldfee: Dass nenn ich mal wirklich als Einzelgänger leben; mein Respekt! Das erinnert mich an den Bauernhof meiner Großeltern; die versorgten sich und ihre Familie auch fast völlig autark. Es war ein hartes, entbehrungsreiches Leben, aber auch mit viel Freiheit verbunden; trotz der Sachzwänge.


    Ich glaube, wir occupieren gerade diesen Thread...

    @ Waldfee: Klingt interessant; ich lese immer wieder mal einen Blog von einer Frau, die alleine mit Hunde, Katzen und vielen Hühner im Wald lebt und arbeitet. Das ist ein spannendes Leben; hat aber auch seine Härten (so zumindest würde ich es sehen; aber jeder denkt hier anders).