Beiträge von Serenity

    Wirklich dramatisch ist es ja nicht, wenn jemand Augenkontakt lieber vermeidet. Vermutlich ist das für einen Gesprächspartner einfach nur etwas verwirrend, und der eine oder andere mutmaßt deswegen wohl auch fehlende Aufmerksamkeit des Gegenübers, kann ich mir vorstellen :)

    In meinem persönlichen Dunstkreis gibt es nur ganz wenige Menschen, und wenn mich da einer wegen irgendwas um Hilfe bittet, dann verwehre ich diese sicher nicht. Es muss nur in einem realistischen Rahmen sein und sollte nicht mit meinen persönlichen Überzeugungen kollidieren. Also ein falsches Alibi würde ich zum Beispiel niemandem verschaffen ;)
    Aber auch in der Außenwelt helfe ich den Leuten wenn ich kann, und bisher hat mir auch noch keiner etwas unmögliches abverlangt. Habe in Supermärkten schon öfter mal etwas Kleingedrucktes auf einer Verpackung vorgelesen, weil der andere das nicht entziffern konnte, oder habe einer Omi was aus einem Regal gereicht. Man darf mich auch nach dem Weg fragen oder nach der Uhrzeit oder sonstwas in der Art. Das tut mir alles nicht weh.
    Ich bin freundlich, aber nicht gutmütig. Ausnutzen lassen funktioniert bei mir also schon mal gar nicht :P


    Diese Umfrage bietet für mich leider keinen Punkt den ich ankreuzen könnte. Da müsste es eher heißen: ich helfe gern wenn es keine Mühe macht...oder so in der Art :D

    Prima, da haben sich ein paar Leute mal sinnvolle Gedanken gemacht. Es ist zwar anzunehmen, dass hier nicht wirklich das ach so soziale Verständnis für "Aspies" im Vordergrund steht sondern eher das fein gewitterte gute Geschäft, aber hier haben wenigstens beide Seiten was davon :)

    Ich hab ja keine soziale Phobie sondern nur keinen Bock unter Leute zu gehen, bin also völlig ungeeignet für eine solche Studie ^^
    Weil nicht genauestens erklärt wird wofür eine Blutprobe vonnöten sein soll, hätten die aber sowieso keine Chance :huh:

    Was besseres fällt mir dazu eben nicht ein.
    Das ist eben typisch für mich. Es tut mir ja leid. ;(


    Meine Bemerkung war auch gar nicht bös gemeint, so verkniffen bin ich nicht ;)
    Aber irgendwie fühle ich mich jetzt trotzdem ein bisschen schuldig ... ^^

    Das ganze Autismus-Spektrum kommt in seinen Definitionen offenbar nie ohne den Begriff Störung aus. Meine Frage ist: wenn ein Mensch in der (eigenen, abgegrenzten) Welt in der er lebt, mit dem was er tut gut zurecht kommt und sich dabei auch noch wohl fühlt, außerdem nicht allzu große Probleme mit dem Überleben in dieser ach so sozial orientierten Gesellschaft hat (damit meine ich z.B. die Fähigkeit einen Job auszuüben und sich selbst versorgen zu können), es jedoch vorzieht seine (Lebens-)Zeit bevorzugt allein und ohne Partner (für wasauchimmer) zu verbringen...warum sollte in solchen Fällen über fehlentwickelte Persönlichkeit oder soziale Desorientierung herumspekuliert werden?
    Wer nicht unter seiner Lebensweise bzw Lebenseinstellung leidet und auch überhaupt nichts vermisst, der hat doch wohl alle Zutaten beisammen, ein entspannter und zufriedener Mensch zu sein. Das ist meiner Meinung nach alles was zählt, und so sind irgendwelche sogenannten Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen völlig zweitrangig :thumbup:

    Wahrscheinlich habe ich mir die Antwort schon längst selbst gegeben indem ich mich hier angemeldet habe... ;)


    Jupp! :D
    Wer feststellt, dass er gerne alleine ist, sich dabei überhaupt nicht langweilt, und außerdem nicht groß das Gefühl hat als würde irgendetwas fehlen, der hat ganz klare Tendenzen zu einem freiwilligen Einzelgänger. Herzlichen Glückwunsch! :thumbup:

    Zweimal habe ich bisher in meinem Leben doch mal Lotto gespielt, und jedesmal ging dem ein Anruf meiner Mutter voraus, die behauptete, sie hätte da so ein vorahnendes gutes Gefühl, und ich solle das unbedingt jetzt machen. Tja, das mit den Vorahnungen muss wohl erst noch geübt werden, denn es kam nie etwas dabei heraus. Macht nix :D

    Sind introvertierte empfänglicher für Schuldgefühle ? Geben wir uns oft die Schuld an Dingen die schief gelaufen sind oder das wir uns nicht richtig verhalten haben oder etwas falsches gesagt haben usw....


    Zunächst mal gehöre ich ja zu den eher extrovertierten Einzelgängern, wenn ich also mal mit Leuten zu tun haben muss, bin ich kein bisschen zurückhaltend in Sachen Konversation. Deshalb reflektiere ich immer wieder mal über mein Verhalten bzw. meine Äußerungen anderen Menschen gegenüber, denke mir auch das eine oder andere mal, ich hätte dies oder das anders sagen sollen bzw. mich anders verhalten können. Allerdings steigere ich mich da nicht unnötig rein, denn schließlich ist es nicht möglich mal eben zurückzuspulen und dann neu zu starten, also macht es null Sinn sich mit diversen "Hätte-Wäre-Wenns" zu quälen.
    Immerhin entschuldige ich mich ohne zögern, wenn ich glaube mich bei jemandem in irgendeiner Form unangemessen verhalten zu haben. Manchmal stellt sich dann heraus, dass ich eine Situation schlechter in Erinnerung habe als der andere sie gesehen hat ^^
    Im Großen und Ganzen mache ich mir keine wirklich belastenden Gedanken, deshalb nehmen echte Schuldgefühle zum Glück keinen bedeutsamen Raum in meinem Leben ein :)

    ...wie kann ich argumentieren, dass ich lieber alleine als in Gesellschaft bin?
    Ich schaffe es nicht mich gegen meine Mutter durchzusetzen.


    Mein größtes Problem ist letztendlich die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit meiner Mutter gegenüber, die fehlende Abgrenzung zu ihr, und ich habe momentan keine Idee wie ich mein Bedürfnis nach Ruhe und Abgeschiedenheit zum Ausdruck bringen kann.
    Ihre Vorschläge zu Gemeinschaftsaktivitäten quälen mich in gewisser Weise, weil ich mich oft unwohl fühle.


    Solange du dir das Gefühl aufdrängen lässt, dich für deine Persönlichkeit rechtfertigen zu müssen, wirst du dich vermutlich immer schwer durchsetzen und abgrenzen können - und das nicht nur innerhalb deiner Familie, fürchte ich. Manchmal (oft) hilft es, selbstbewusst (aber nicht unfreundlich) ein paar klare Worte über die eigene Einstellung zum (eigenen) Leben verlauten zu lassen, und zu signalisieren, dass man sich da nicht reinreden lassen möchte. Stelle dir doch einfach mal vor, was das Schlimmste wäre, was nach einem deutlichen Statement deinerseits passieren könnte, und versuche, keine Angst davor zu haben. Mir haben diese Gedankenspiele schon oft den richtigen Schubser bei Unsicherheiten gegeben. Es gilt, die Angst vor irgendwelchen Konsequenzen des eigenen Handelns zu bekämpfen, denn nicht selten stellt sich heraus, dass sie unbegründet ist und/oder die Konsequenzen viel besser auszuhalten als man anfangs dachte.
    Also, überlege mal spaßeshalber was schon groß passieren kann, wenn du deutlich sagst, dass du deine Ruhe haben und deine freiwillige Zurückgezogenheit pflegen willst? Ein paar beleidigte Personen im Umfeld? Rausschmiss? Was noch alles? Und könntest du damit leben, wenn es deiner Durchsetzung doch dienlich wäre? ;)